Ein kleiner Garten ist bei den aktuellen Preisen für Grundstücke, nichts Außergewöhnliches. Das neue Haus steht damit oft auf einem kleinen Grundstück, für den Garten bleibt da freilich meist nur wenig Platz. Doch auch wenn nur eine kleine Fläche zur Verfügung steht, kann man Gärten größer wirken lassen. Kleine Gestaltungstrick machen es möglich.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Kleiner Garten ganz groß
Ein kleiner Garten kann groß aussehen. Denn ist die Grundstücksfläche für den eigenen Garten nur knapp bemessen, können bestimmte Tricks der Landschaftsgärtner und Fliesenleger, Abhilfe schaffen. Letztere praktizieren ihn nämlich schon lange: den Gestaltungstrick mit der Diagonalen. Denn wird in der Diagonale verlegt, wirken – aufgrund der längeren Linien – Räume größer. Dieses Prinzip lässt sich natürlich auch prima auf Terrassen und Gärten anwenden.
Ein kleiner Garten bietet gegenüber einer anderen kleinen, quadratischen Fläche noch eine weitere Möglichkeiten, um großflächiger zu erscheinen: Wird dafür gesorgt, dass der Garten unübersichtlich aussieht – z.B. durch viele unterschiedliche, ein wenig wild wuchernde Pflanzen – wirkt er zusätzlich größer. Dadurch ist nicht ersichtlich, wie klein der Garten eigentlich ist. Es kommt zu einer Art optischen Täuschung. Ebenfalls also ein intelligenter Kniff der Gartengestaltung für kleine Flächen .
Und noch ein schöner Nebeneffekt der „künstlichen“ Vergrößerung: Interesse und Neugierde werden geweckt. Der Garten wirkt dadurch ein Stück weit geheimnisvoll. Man muss schon mitten hinein und ganz nah hin gehen, um sich bewusst zu machen wo sich die Grenzen befinden. Dadurch wird klar: Das Gestalten einer eigenen kleinen, aber optisch groß wirkenden Oase im Grünen ist durchaus möglich. Wir geben Tipps, um diese Gestaltungstricks umzusetzen.
Garten planen: So gelingt der diagonale Garten
Hat man eine klare Linie und Struktur für seinen Garten im Auge, sollte die Planung nicht zu kurz kommen. Wer einfach drauf los pflanzt, kann am Ende enttäuscht sein, dass das Gesamtbild nicht der Vorstellung entspricht. Deshalb sollte bei kleinen und großen Gärten immer eine entsprechende Beetplanung vorausgehen.
Fotostrecke
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Beetplanung
Je sauberer die Planung umso spürbarer die Freude mit dem Garten. Wer es sich einfach machen will, der schaut sich mal meine kostenlosen Tipps zur Beetplanung an: https://staudenmix.de/beetplanung
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Beet vorbereiten
Wenn die Pflanzen sich gut entwickeln sollen, braucht es etwas Vorbereitung des Beetes. Das ist einfacher, als die meisten denken. Damit man nichts vergisst, habe ich das mal in einer einfachen Tippliste zusammengestellt: https://staudenmix.de/beetvorbereitung
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Beetaufteilung
Die Auf und Einteilung der Beete trägt später viel zum optischen Eindruck bei. Es macht so viel aus und man sollte nur ein paar ganz einfache Regeln beachten. Wer das mal schnell kennenlernen möchte, dem empfehle ich meine Tipps zur Beetaufteilung: https://staudenmix.de/beetaufteilung
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Beete einpflanzen
Nicht jede Pflanze möchte eine individuelle Behandlung erfahren. Manche schon. Und es gibt ein paar einfache Dinge, deren Beachtung uns die Pflanzen mit einem langen und blütenreichen Leben danken. Hier meine Tipps und Tricks: https://staudenmix.de/einpflanzen
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Pflegetipps
Staudenbeete sind meist einfach zu pflegen. Mit ein paar wenigen, dafür wichtigen Griffen klappt auch das. Meine Checkliste zum Download hilft auch hier: https://staudenmix.de/profitipps
Tipps zur Gartengestaltung: Kleiner Garten mit Blickachsen
Wichtigster Tipp: eine klare, gute Aufteilung und sinnvolle Gliederung der Gartenfläche, welche die optische Wirkung unterstützt.
Dafür sorgen in erster Linie:
- Sichtachsen und die
- Diagonalen
Durch Sichtachsen und Diagonalen wirkt ein kleiner Garten nicht nur größer sondern auch harmonischer, ruhiger und ausgewogener. Experten empfehlen eine symmetrische Gartengestaltung, die durch Einfassungshecken und Randbeete unterstützt wird. Sie lenken von der eigentliche Fläche des Gartens ab. Ein – visuell – kleiner Garten gehört damit der Vergangenheit an.
Wichtig: Nicht jede Gartenfläche ist gleich „klein“. Es gibt kleine Gärten, die schmal sind. Geschwungene Pfade, die sich z.B. um Hecken oder Beete herum winden, können hier dafür sorgen, dass die Gärten größer aussehen. Ein kleiner Garten kann aber auch eher in die Breite gehen. Bei diesen Gärten raten Landschaftsgärtner und Fachleute dazu, Blickpunkte und Blickachsen zu schaffen.
- Blickachsen: Das sind gerade Linien, die in einem Garten verlaufen und z.B. in Form von kleinen Wegen oder Wasserläufen angelegt sind. Eine gute Idee ist, diese Linie bzw. Blickachse auf einen Punkt am Ende auszurichten. Dieser Punkt wird dann am besten durch ein Objekt (z.B. eine Sitzbank, eine Skulptur, ein Tisch, Quellstein oder Brunnen) hervorgehoben. Der Punkt bildet den klaren, eindeutigen Blickpunkt. Hintergrund des Ganzen: Das menschliche Auge ist darauf ausgelegt, fliehenden Linien zu folgen.
- Fliehende Linien sind das Grundprinzip der Blickachse, die man sich hier in Form eines Gartenwegs bei der Gartengestaltung, sinnvoll zu Nutze machen kann. Und auch sollte, damit ein kleiner Garten seine gewünschte „große“ Wirkung entfaltet: Tiefe und Weitläufigkeit. Um Fläche und Wege zu teilen, bietet sich übrigens der „Goldene Schnitt“ am ehesten an.
Video: Einen Reihenhausgarten gestalten
Ein kleiner Garten wirkt durch diagonalen Gartenweg größer
Die Diagonalen sind in erster Linie bei quadratischen Gartenflächen zu empfehlen. Diagonal verlaufende Wege sorgen dafür, dass die erhoffte Tiefenwirkung entsteht. Die Wirkung lässt sich noch dadurch verstärken, dass die Wege am Ende schmaler werden. Der bekannte Buchautor und Landschaftgärtner Martin Staffler empfiehlt bei quadratischen Gärten übrigens noch etwas anderes. Da diese nicht nur größer sondern natürlich auch gemütlich erscheinen sollen, rät er dazu, im Garten oder auf der Terrasse mehrere, mindestens aber zwei Sitzecken einzurichten.
Der Clou: so kann man es sich immer gerade an dem Ort auf der Terrasse gemütlich machen, der aktuell von der Sonne beschienen wird. Zudem stellen diese ruhigen, entspannten Sitzecken ein angenehmes Gegenstück zu überladenen, allzu mächtigen Randbeeten dar. Versetzte, ein wenig verspielt angeordnete Sitzecken, sorgen zudem für ein hohes Maß an Abwechslung und ein aufgelockertes Ambiente abseits der Norm.
Je nachdem, auf was der Schwerpunkt gelegt wird – auf eine Tiefenwirkung oder eine durch Dezentralisierung erreichte entspannte Atmosphäre – lassen sich diese wirkungsvollen Ideen und hilfreichen Tricks, relativ einfach umsetzen. Bezogen auf die gewünschte Tiefenwirkung, bieten sich zwei Arten der Flächenaufteilung eines quadratischen Reihenhausgartens an.
Kleiner Garten: Beispiel für Flächenaufteilung
Dieses Bild ist ein Beispiel dafür, wie die Flächenaufteilung in einem quadratischen Reihenhausgarten vorgenommen werden kann. Auf eine Art, durch die ein kleiner Garten gleich um ein Vielfaches größer wirkt.
Bild 1 zeigt einen Garten in Form einer einfachen, überschaubar großen quadratischen Fläche. Ein solcher kleiner Garten erscheint alles andere als tief oder weitläufig. Er wirkt auf einen genau so, wie er ist: Winzig. Ein ganz anderes Bild ergibt sich, wenn man sich der Diagonalen bedient. Je nachdem in welche Ecke des Gartens man seinen Blick lenkt, wirkt der Garten anders auf den Betrachtenden. Das geschieht mit Hilfe der diagonalen Gartengestaltung. Man legt also den Garten so an, dass er – wenn er diagonal betrachtet wird – schlicht größter erscheint, als er ist.
Und die so entstehenden kleinen Grünflächen wirken freundlicher und letztlich spannender, denn sie müssen vom Betrachter erst entdeckt und genau begutachtet werden. Somit unterscheiden sich diese dezentral angeordneten Gartenflächen doch deutlich von der nicht untergliederten Fläche , die schlicht langweilig und spannungsarm daherkommt.
Wählt man den guten alten Wohngartenstil aus Omas Zeiten, mit entsprechenden Sitzmöbeln, Dekoartieln oder auch Blumen, fühlt man sich sofort heimelig und wohl eben in die Vergangenheit versetzt . Die Aufteilung (Terrasse, Rasen, Grünstreifen und vielleicht noch ein paar Pflanzen) damals war einfach und funktional. Heute nennt man diese Art der Gartengestaltung nicht zeitgemäß.
Die Diagonalen sind daher eine tolle Idee, damit ein kleiner Garten großflächiger sowie weitläufiger anmutet und sich in schöne, separate „Gartenzimmer“ gliedern lässt.
Kleiner Garten: Ideen zur Gestaltung der Einzelflächen
In Bild 2 steht für die Terrasse. Die kleine aber nützliche Fläche , die durch die Diagonale entsteht, kann z.B. einen anderen Belag als die Terrasse haben und als Stellplatz für einen Brunnen herhalten. Wenn ihr möchtet hätte ein kleines Hochbeet oder einen Schwimmbecken für die Kinder auch noch Platz.
Das Geheimnis ist, dass ein kleiner Garten auf uns Menschen größer wirkt, wenn er klar gegliedert und strukturiert ist. Getreu dem (Gartengestaltungs-)Motto: „Größer durch Verkleinerung“. Manch ein Hobbygärtner schwört darauf, eine eigene Fläche für einen gesonderten Entspannungsbereich zu nutzen. Ausgestattet mit Hängematte, Gartenliege und/oder einem kleinen Teich, in dem sich schöne Pflanzen befinden. Auf der Fläche nebenan kann z.B. eine kleine Spielwiese für die lieben Kleinen eingerichtet werden, so dass diese immer in der Nähe, also im Gartenzimmer „nebenan“, sind.
Wie die einzelnen, so entstandenen Flächen letztlich genutzt werden, kann und sollte natürlich jeder individuell entscheiden. Die Bedürfnisse wie ein Garten gestaltet wir, verändert sich auch im Laufe des Lebens.
Video: Gartenplanung – Wie Sie kleine Gärten planen und gestalten
Womit soll ein kleiner Garten untergliedert werden?
Der eigene, kleine Garten soll mithilfe der Diagonalen größer wirken. Ist diese Entscheidung erst einmal gefallen, hat man den ersten Schritt zu einer „visuellen Vergrößerung“ getan. Viele fragen sich an diesem Punkt, wie genau die Aufteilung und Gliederung vorgenommen werden sollte. Auch dazu gibt es viele schöne Ideen.
Um die einzelnen Bereiche voneinander zu trennen empfiehlt es sich, Hecken zu pflanzen. Sie sehen schön aus und eignen sich wesentlich besser zur Untergliederung als etwa provisorisch aufgestellte, unattraktiv und halbfertig aussehende Zäune oder Plastikabtrennungen. Einzig ein Zaun aus Echtholz wäre noch eine Alternative. Besser, da natürlicher, sieht da schon das Rankgitter aus, durch das ein kleiner Garten auch hübsch in verschiedene Flächen eingeteilt werden kann.
Auch schön anzusehen: Hohe Pflanzen, Gräser oder Sträucher, mit denen sich die Grenzen wunderbar gestalten lassen. Und für wen das alles nichts ist, für den bleiben dann ja noch andere trennende Elemente wie halbhohe, kreativ gestaltete Mauern oder eine bewachsene Pergola. Zur Begrünung der Pergola eignen sich übrigens besonders wilder Wein oder andere Pflanzen wie Trompetenblumen oder Duftrosen.
Hier kann man seinen Ideen und seiner Kreativität freien Lauf lassen, damit ein kleiner Garten letztlich großräumiger wirkt.
Fazit
Kleine Gärten mit tollen Ideen, den optimalen Pflanzen der richtigen Einteilung zu einem Kleinod werden lassen.
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