Mit einem Gewächshaus hat man viele Möglichkeiten, seine Gartenpflanzen rund ums Jahr zu pflegen. Was dabei wichtig ist, soll hier genauer erklärt werden.
Was das Gewächshaus kann
Ein Gewächshaus im eigenen Garten hilft den Menschen mit dem grünen Daumen in vielerlei Hinsicht. In dem speziellen Haus haben es die Pflanzen etwas wärmer: Der Kälteschutz hilft ihnen perfekt beim Überwintern. Auch ohne Heizelement und Pflanzlampen halten die Gewächshäuser die eisigen Temperaturen etwas ab und schützen außerdem vor Schnee und Eis.
Häufig werden die Schutzelemente auch für die Frühaussaat genutzt. Wenn draußen manchmal noch der Nachtfrost kommt, gedeihen die Frühbeete im Gewächshaus bereits. Besonders beliebt sind diese stabilen und zugleich lichten Konstruktionen beim Anpflanzen von Kräutern und Gemüse, die aus südlichen Ländern kommen und bei den mitteleuropäischen Temperaturen schlechte Chancen auf einen reichen Ertrag haben.
Im Gewächshaus haben es die südeuropäischen und exotischen Pflanzen deutlich besser: Kein Wunder, dass immer mehr Gärtner Tomaten- und Gewächshäuser bauen, um ihre eigenen Anpflanzungen von Obst, Gemüse und Kräutern zu ergänzen.
Pflanzen von hier und aus anderen Regionen
Schon vor einigen Jahrzehnten gab es ein großes Interesse an Gewächshäusern. Sie dienten als Schutz von Gemüse, Obst und Salat, um den Schädlingsbefall zu senken und die Chancen auf einen reichen Ertrag zu fördern. Paprika und Orangen waren damals noch eher selten in deutschen Gärten zu finden. Doch allmählich stieg das Interesse an den aromatischen Früchten und Gemüsesorten von der Mittelmeerküste.
Inzwischen sind südeuropäische Pflanzen hier bekannt geworden, was dazu geführt hat, dass sich die Zahl der Gewächshäuser vermehrt hat. Eine Überdachung soll Regen und Wind von den Tomaten abhalten und für bestimmte Gewächse wird gleich ein komplettes Haus aus Glas aufgestellt. An einem solchen Ort gedeihen auch Zitrusfrüchte, Oliven oder Zucchini. Auch für die Blumenfreunde lohnt sich das Gewächshaus, um beispielsweise Orchideen zu züchten.
Gewächshäuser: Vom Kleinformat bis zum Multifunktionsmodell
Gewächshäuser gibt es in ganz verschiedenen Versionen, die passend zu den eigenen Wünschen ausgewählt werden können:
- Mini-Gewächshäuser für die Anzucht,
- Tomatenhäuser, bei denen eine Seite offen ist,
- Pavillons aus Glas,
- mittlere Gewächshäuser mit zu öffnenden Seiten,
- technisch ausgereifte, große Konstruktionen mit Beleuchtung.
Viele Hobbygärtner wünschen sich nicht nur ein praktisches Gewächshaus, sondern auch ein Modell, das optisch etwas hermacht. Ein solcher Aufbau kann direkt an die Terrasse oder den Wintergarten anschließen. Die klassische Pavillon-Form lässt sich mit einem Springbrunnen und einer schönen Sitzgruppe ergänzen, sodass darin eine Ruheoase entsteht. Bei anderen Gewächshäusern steht die Zweckmäßigkeit im Vordergrund.
Technische Extras wie eine Bewässerungsanlage und Pflanzleuchten sorgen für die perfekte Umgebung der Pflanzen. Auch Beschattungssysteme können in ein solches Gewächshaus integriert werden.
Die Gewächshäuser selbst erhält man im Baumarkt oder beim Fachhändler als Komplettmodell. Ambitionierte Gärtner schwören jedoch auf die Marke „Eigenbau“, die es ermöglicht, die Konstruktion genau an die Umgebung im Garten anzupassen.
Wie das Pflanzenwachstum unterstützt wird
Gleichgültig, wie groß das Gewächshaus ist: Im Inneren sorgt der Treibhauseffekt dafür, dass die Pflanzen gut gedeihen. Selbst bei der Kleinaussaat im Kästchen auf der Fensterbank kann man feststellen, wie Keimlinge sprießen und das Grün nach oben wächst. Durch die Hülle des Gewächshauses kommt viel Sonnenlicht, welches das Wachstum der Pflanzen anregt und zugleich die Temperatur im Inneren erhöht. Dieser Treibhauseffekt kann nur durch transparente Materialien erzeugt werden.
Die typischen, modernen Gewächshäuser haben üblicherweise ein Grundgerüst aus Metall, das die Glaselemente hält. Dabei handelt es sich oft um Einscheibensicherheitsglas, das relativ leicht ist und viel Licht durchlässt. Die integrierten Hohlkammerplatten unterstützen die optimale Verteilung des Lichteinfalls, sodass man im Allgemeinen auf einen Sonnenschutz verzichten kann. Lediglich bei extremer Sonneneinstrahlung kann es nötig sein, die Pflanzen in bestimmten Bereichen des Glashauses abzuschirmen.
Die idealen Bedingungen im hochklassigen Gewächshaus sind ein wesentlicher Faktor für einen reichen Ertrag beim südländischen Gemüse, bei empfindlichem Obst und bei exotischen Blüten. Darum lohnt die Entscheidung für hochklassige, robuste Konstruktionen und Glas mit Hohlkammerplatten.
Tipps für die Benutzung des Gewächshauses
Der Schutz vor Regen, Wind und Sturm hilft den Pflanzen dabei, weiter zu gedeihen oder sicher zu überwintern. Damit das auch ohne Einschränkungen funktioniert, sind einige Tipps zu berücksichtigen.
- Kälteempfindliche Pflanzen sind im Keller oder direkt in der Wohnung besser aufgehoben.
- Ein regelmäßiges Durchlüften sorgt für genügend Sauerstoff im Gewächs- oder Kalthaus.
- Wenn das Gewächshaus nicht beheizt ist, ist es sinnvoll, die Pflanzen in den Wintermonaten mit Vlies abzudecken. Außerdem gibt es separate Heizelemente oder brandsichere Kerzen für das Gewächshaus.
- Bei Schneefall sollte man das Dach frühzeitig freiräumen, denn die Konstruktion könnte bei einem hohen Gewicht einstürzen.
- Nach dem Winter werden die Glasscheiben gereinigt, um sicherzustellen, dass die Pflanzen im Frühling genug Licht erhalten.
Pflanzen brauchen Licht und Wasser
Im Gewächshaus bekommen die lichthungrigen Pflanzen genügend Sonnenlicht ab, das für ihr Wachstum unverzichtbar ist. Zudem muss man wissen, wie viel Wasser sie benötigen. Wer seine Gemüsepflanzen, Blumen und Beeren falsch gießt, der schadet ihnen damit erheblich. Darum ist es wichtig, sich über die jeweils geeignete Gießtechnik und Wassermenge zu informieren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Ernte leidet. Das gilt natürlich nicht nur für die Gewächshauspflanzen, sondern auch für alles, was im Freien grünt und blüht.
Abhängig von der Wetterlage reicht es im Normalfall aus, die Pflanzen einmal in der Woche zu wässern. Lediglich in der heißen, trockenen Sommerphase kann ein zweites Gießen nötig sein. Im Winter sollte man das Wässern nicht vergessen, auch wenn die Pflanzen in dieser Phase weniger Feuchtigkeit benötigen als sonst.
Die Gartenexperten empfehlen meistens, gegen Abend zu gießen. Wenn sich der Boden tagsüber aufgewärmt hat, sickert das Wasser besser ein. Über Nacht nehmen die Pflanzen dann die Feuchtigkeit und Nährstoffe über ihre Wurzeln auf. In jedem Fall spielt die Regelmäßigkeit eine große Rolle. Wer einmal das Gießen vergisst, der sollte beim nächsten Mal nicht die doppelte Wassermenge verteilen, sondern bei der üblichen Menge bleiben.
Experimente mit dem Treibhauseffekt
Der Treibhauseffekt im Gewächshaus wird für verschiedene Bereiche erprobt. Unter anderem testen Forscher, ob er auch unter extremen Bedingungen funktioniert. In einem Gewächshaus-Test am Südpol wird der geschlossene Kreislauf genau beobachtet. Dies soll als Grundlage für eine zukünftige Marsmission dienen. Mehrere dieser Gewächshäuser wurden in der Antarktis aufgebaut, um den Forschern Gemüse zu liefern, und zwar ohne Erde. Ob der Ertrag für eine bemannte Reise zum Mars ausreicht, wird zurzeit noch untersucht. Vor einem Einsatz auf dem anderen Planeten müssen außerdem noch die regenerativen Energien berechnet werden.
Einige Experimente mit Gewächshäusern scheinen darauf abzuzielen, die unwirtlichen, ausgetrockneten Gebiete der Erde zu kultivieren. Auch in den Wüsten kann es möglicherweise gelingen, mithilfe der zweckmäßigen Konstruktionen Gemüse anzubauen.
Regenerative Energien sind das Hauptthema bei vielen politischen und wirtschaftlichen Diskussionen. Damit gehen auch die Pflanzmethoden in den unterschiedlichen Regionen einher. Gewächshäuser sind auf den ersten Blick eine vernünftige Maßnahme, um in kühleren Ländern einen sicheren Gemüseertrag zu haben und um in schwieriger Umgebung den wachstumsfördernden Treibhauseffekt für die Pflanzen herzustellen.
Doch nicht alle Menschen begeistern sich für die teilweise großflächigen Gewächshäuser von Gemüseproduzenten oder für die riesigen Windkraftanlagen, die die Landschaft nicht gerade attraktiver machen.
Ganze Gewächshausanlagen verändern die Landschaft und werden deshalb von einigen Leuten kritisiert. Auch wenn die strikten Richtlinien des Baurechts bei der Konstruktion der Gewächshäuser eingehalten werden, gibt es Gegenstimmen. Das Ziel an sich ist lobenswert: Unternehmen können damit nicht nur die Pflanzen gedeihen lassen, sondern auch Energie gewinnen. Doch wenn es sich um immer größere Volumen und Flächen handelt, sind Ausgleichsmaßnahmen nötig, um das Landschaftsbild nicht zu gefährden.
Abschließende Gedanken zum Gewächshaus
Gewächshäuser sind für Hobbygärtner und kleine Betriebe eine tolle Lösung. Wenn man sie etwas größer denkt, wird ihr Einsatz jedoch problematisch. Ihr Funktionsprinzip bietet den Zier- und Nutzpflanzen einen sicheren Ort, der unter anderem die Selbstverpflegung erleichtert. Wenn jedoch immer mehr Gewächshäuser angelegt werden, die teilweise die Fläche von mehreren Fußballfeldern einnehmen, verliert die Landschaft selbst ihren Reiz.
Wie bei so vielen anderen zukunftsorientierten Erfindungen ist es also unverzichtbar, das richtige Maß zu finden. Ein kleiner Eingriff in die Natur ist oft praktisch und auch vernünftig. Bei einem kleinen Gewächshaus im eigenen Garten brauchen sich die Hobbygärtner deshalb keine Gedanken über einen störenden Einfluss zu machen – vor allem, wenn sich die Konstruktion schön in den Garten einfügt. Größere Einschnitte sollten jedoch gut überlegt werden, denn gerade wenn es sich um umfangreiche Baumaßnahmen handelt, ist es schwierig, wieder einen Schritt zurückzugehen.
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