Die Fuchsie ist eine beliebte Sommerpflanze, da sie auch im Halbschatten blüht. Ihre Blüten sind zierlich oder üppig gefüllt, in allen Schattierungen von Weiß bis Violett. Sie erfreuen uns von Mai bis Oktober. Meist wird die Fuchsie einjährig gezogen, lässt sich aber überwintern und wird von Jahr zu Jahr schöner.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Fuchsie: Gattung und Herkunft (Video)
Fuchsien (botanisch Fuchsia) gehören zur Familie der Nachtkerzengewächse und sind mit über 100 bekannten Wildarten eine artenreiche Gattung. Entdeckt wurde die erste Art schon 1696 in der heutigen Dominikanischen Republik von dem Franzosen Charles Plumier, er nannte sie nach dem deutschen Botaniker Leonhart Fuchs. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Fuchsie eine beliebte Zierpflanze in Europa.
Die Menge der Züchtungen ist groß. Diese Kultursorten werden korrekt als Fuchsia Hybriden bezeichnet und sind die Sorten, welche wir in den Gärtnereien erwerben können und meist in Kübel oder Balkonkästen pflanzen. Aufgrund des günstigen Klimas auf der Britischen Insel sind dort an der Westküste ganze Fuchsien-Hecken zu finden.
Die ursprüngliche Heimat der Fuchsie sind die Bergwälder Süd- und Mittelamerikas, von einigen Arten auch Neuseeland und Tahiti.
Fuchsie: Standort und Boden
Fuchsien eignen sich, entgegen früherer Meinungen, nicht nur für schattige und halbschattige Standorte. Allerdings ist im vollen Schatten der Blütenansatz geringer. Inzwischen gibt es Sorten, die auch Sonne vertragen. Ideal sind dabei Vormittags- und Spätnachmittagssonne, pralle Mittagssonne wird problematisch, da sich der Wurzelballen zu sehr erhitzt. Dieser sollte schattiert und eher kühl und feucht gehalten werden.
Wird die Fuchsie in den Garten gepflanzt, ist eine Unterpflanzung mit Bodendeckern und lockerer, nährstoffhaltiger Boden ideal. Schön wirken sie in kleinen Gruppen im Beet oder an Gehölzrändern. Für die Pflanzung in Kübel oder Balkonkästen reicht normale Blumenerde aus.
Video: Fuchsie
Fuchsie Pflege: Gießen
Die Fuchsie liebt es gleichmäßig feucht, jedoch nicht zu nass. Daher nur nach Bedarf morgens oder abends gießen. Prüfen, ob der Wurzelballen abgetrocknet ist. Je sonniger sie steht, umso mehr Wasser braucht sie. Bei trockenem Wetter und hohen Temperaturen danken es Blätter und Knospen, wenn sie regelmäßig besprüht werden, sonst verkümmern sie.
Tipp: Als Verdunstungsschutz lässt die Fuchsie bei extremen Temperaturen ihre Blätter hängen, auch bei einem feuchten Wurzelballen. Nicht gießen! Die Blätter richten sich wieder auf, wenn die Hitze gegen Abend nachlässt. Bei trockenem Wurzelballen die Fuchsie an einem schattigen Platz mit leicht temperiertem Wasser gießen. Nie kaltes Wasser auf warmen Wurzelballen
Düngen und Ausputzen
Nur Pflanzen düngen, die im Topf vollständig durchwurzelt sind. Nach dem Neuaustrieb der überwinterten Fuchsie oder einem Kauf im April/Mai wird bis August regelmäßig mit einem leicht kalibetonten Flüssigdünger mit wenig Phosphor wöchentlich gedüngt. Nicht zu hoch dosieren, lieber in zwei Gießvorgänge aufteilen und nicht bei großer Hitze oder auf trockene Erde düngen.
Ausputzen bedeutet, mindestens einmal pro Woche alles Verblühte, Fruchtknoten und abgefallene Blätter an der Fuchsie bzw. im Kübel oder Blumenkasten entfernen. Dabei die Blätter der Fuchsie auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren.
Video: Fuchsie » An diesem Standort fühlt sie sich pudelwohl
Im Frühjahr müssen die neu gekauften oder überwinterten Pflanzen umgetopft werden. Dabei dürfen die neuen Töpfe nicht zu groß sein, sonst entwickeln die Fuchsien zu wenig gesunde Wurzeln.
Das Wichtigste in Kürze:
- Nach Bedarf morgens oder abends gießen
- Bei feuchtem Wurzelballen nicht nachgießen
- Je sonniger, umso mehr Wasser braucht sie
- Gießwasser leicht temperiert
- Bei hohen Temperaturen und trockenem Wetter die Pflanze regelmäßig besprühen
- Nur düngen, wenn Pflanzen ganz durchwurzelt sind
- Wöchentliche Düngergabe nicht zu hoch dosieren, besser auf zwei Gießvorgänge aufteilen
- Nicht bei großer Hitze oder auf trockene Erde düngen
- Einmal wöchentlich ausputzen und auf Schädlinge kontrollieren
- Im Frühjahr umtopfen in nicht zu große Gefäße
Fuchsie Schneiden und Überwinterung
Nur sehr wenige Fuchsienarten sind winterhart. Deswegen muss man im Herbst die weniger winterharten nicht wegwerfen, sie können leicht überwintert werden. So wachsen sie mit den Jahren zu kleinen Büschen. Dazu im Herbst vor den ersten Frösten durchputzen, schneiden und einräumen. Vertrocknete Blüten und Blätter, abgestorbene Zweige, unausgereifte, weiche Triebe entfernen und die gesunden Triebe etwa um zwei Drittel kürzen.
Bei 5-10 Grad können die Pflanzen dann dunkel überwintern. Stehen sie wärmer, brauchen sie hell und behalten so ihre Blätter. Vor dem Neuaustrieb, etwa März/April, umtopfen, heller und wärmer stellen. Der Ballen darf auch während der Winterpause nicht austrocknen immer leicht feucht halten.
Auch ein Formschnitt ist bei der Fuchsie möglich. Die gewünschte Form kann man schon beim Herbstschnitt in etwa festlegen. Durch Entspitzen nach dem Austrieb im zeitigen Frühjahr sind Korrekturen möglich. Dazu die weichen Triebspitzen ausbrechen, dann bilden sich weitere Seitentriebe. Dies ist auch während des Sommers möglich. Das Entspitzen sorgt außerdem für einen dichten, buschigen Wuchs.
Eine besondere Form sind Fuchsien-Stämmchen. Normale Fuchsienpflanzen lassen sich dazu erziehen. Dies dauert jedoch mehrere Jahre und bleibt vor allem Liebhabern vorbehalten. Eine Besonderheit sind Fuchsien-Stämmchen als Bonsai, die wirklich nur von Züchtern und Liebhabern gezogen werden.
Vermehren
Die Vermehrung erfolgt über nicht zu weiche Stecklinge. Von der Lieblingsfuchsie schneidet man dazu eine Triebspitze von 7-10 cm oberhalb eines Blattpaares ab und entfernt die untersten Blätter.
Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
- Den Ableger in ein Gemisch aus Erde und Sand stecken, feucht halten und schattig stellen
- Triebe in Wasser stellen, dann bilden sich in etwa zwei Wochen Wurzeln. Danach kann der Trieb in Blumenerde gepflanzt werden
Fuchsie: Wuchs und Aussehen
Die Fuchsienarten unterscheiden sich in Blüten und Wuchs sehr. Es gibt niedrige Arten, die gerne in Steingärten oder japanische Gartenanlagen gepflanzt und dort oft als Bonsai gepflegt werden. Als Gegensatz gibt es Arten, die zu Bäumen mit bis zu 10 Metern Höhe wachsen. Überwiegend wachsen sie jedoch als Büsche. Unterschieden werden auch stehende und hängende Sorten, gefüllte und ungefüllte sowie röhrenförmige.
Fuchsien bezaubern aber vor allem durch ihre grazilen Glockenblüten, die überreich an den Pflanzen hängen und das bis zu den ersten Frösten. Kelch- und Kronenblätter haben in der Regel verschiedene Farben. Sie reichen von reinem Weiß über zartes Rosa und Rot bis zu dunklem Violett.
Fuchsienarten
Die nachfolgenden Fuchsien erreichen eine Höhe von 40-80 cm und eignen sich für Kübel, Balkonkästen und Beete. Blütezeit von Mai-Oktober.
- Annabell, beliebte britische Züchtung. Für Balkonkästen, Kübel und Beet. Blüten rein weiß im lichten Schatten, in der Sonne werden sie leicht rosa
- Rose of Castile improve, alte Sorte. Stabiler Wuchs, intensiv gefärbte Blüten mit rosa Kelch und lila Krone, sehr blühwillig
- Valerie, aufrechter Wuchs, einfache Blüte mit weißem Kelch und violetter Krone
- Ännchen, deutsche Züchtung mit aufrechtem Wuchs, roter Kelch und violette Krone
- Madame Cornelissen, winterhart Abdeckung mit Laub empfehlenswert, aufrecht-buschiger Wuchs, verzweigt sich gern, daher geeignet zum Erziehen von Stämmchen
- Blue Sarah, winterhart bis -5 Grad, aufrechter Wuchs, sehr blühfreudig, weißer Kelch und leuchtend blaue Krone
- Fairy, einjährige Hängefuchsie, ideal für Blumenampeln. Rosa Krone mit weißem Kelch
- Black Midnight, einjährige Fuchsia Hybride, extra große Blüten und aufrechter Wuchs, pinkfarbene Krone mit tief violettem Kelch
- Seventh Heaven, Hängefuchsie, große gefüllte Blüten mit weißem Kelch und roter Krone
Video: Fuchsien-Träume bei Grete Jansen
Fuchsie: Schädlinge und Krankheiten
Krankheiten und Schädlinge sind bei einer Fuchsie selten. Allerdings können Pflegefehler zu Pilzerkrankungen wie Mehltau, Grauschimmel oder Fuchsienrost führen. Blattläuse, weiße Fliege und Dickmaulrüssler können als Schädlinge auftreten.
Daher die Pflanzen wöchentlich beim Ausputzen gut kontrollieren. Sollten Schäden auftreten, nicht gleich „mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Zuerst mit biologischen bzw. natürlichen Mitteln versuchen, Schädlinge oder Krankheiten zu beseitigen.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Steve Cymro -#01: Geraci Alessandro -#02: _photo one -#03: Flower_Garden-#04: irakite-#05: photo one