Forsythie: Pflanzen, schneiden & pflegen

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Die Forsythie ist ein robuster Gartenstrauch, der mit seinen goldgelben, leuchtenden Blüten das Frühjahr anzeigt. Tipps zur Pflege.

Forsythie: Pflanzen, schneiden & pflegen

Die Forsythie zählt zu den beliebtesten Ziersträuchern und gilt mit ihren leuchtend gelben Blüten als Vorbote des Frühlings. Je nach Region auch Goldglöckchen oder Goldregen genannt, ist die Forsythie für viele Gärtner eine Zeigerpflanze. Das bedeutet: Ihre Blüte ist ein Zeichen, dass die richtige Zeit für den Rosenschnitt gekommen ist.

Gattung und Herkunft

Weltweit gibt es sieben Arten an Forsythien (botanisch Forsythia), die hauptsächlich in Ostasien verbreitet sind. In Europa gibt es nur die Forsythia europaea. Alle Arten zählen, wie der Olivenbaum, zur Familie der Ölbaumgewächse. Die in unseren Gärten wachsenden Exemplare (Forsythia x intermedia) sind alles Hybriden, die von zwei ostasiatischen Arten abstammen.

Ihren Namen erhielt die Gattung Forsythia von dem englischen Gärtnermeister William Forsyth, der Gartenbaudirektor des Königshauses war und bekannte königliche Gärten gestaltete. 1833 wurde die Forsythie als Gartenpflanze in Europa eingeführt.

Brauchtum

Die heilige Barbara ist Patronin der Bergleute, die früher den 4. Dezember als Feiertag begingen und „Barbarazweige“ in der Kirche weihen ließen. An diesem Tag geschnittene Forsythienzweige blühen bis zu Weihnachten auf. Die Forsythie zählt zwar zu den beliebtesten Gartensträuchern, doch aus ökologischer Sicht ist sie weniger empfehlenswert. Für Bienen und Hummeln liefert sie weder verwertbare Pollen noch Nektar als Nahrung.

Die Forsythienblüte gilt als Zeichen des Vorfrühlings. Doch in Zeiten des Klimawandels hat sich diese nachweislich verschoben. War vor Jahren die Blütezeit noch Mitte April, beginnt sie heute oft schon Ende März. Die Verfrühung beträgt inzwischen bis zu 26 Tagen.

Video: Forsythie schneiden nach der Blüte wie schneide ich eine Forsythie

Standort und Boden

Für eine üppige Blüte sind vollsonnige Standorte ideal. Im Schatten oder Halbschatten ist die Blütenpracht der Forsythie deutlich geringer und der Strauch wächst weniger kompakt.

Forsythien wachsen auf fast jedem Boden, nur durchlässig und nicht zu trocken sollte er sein. Guter humoser Boden steigert allerdings die Vitalität der Sträucher. Ist er dagegen zu kalkhaltig, werden die Blätter meistens gelb.

Gießen und düngen

Während Trockenperioden oder auf trockenen Böden sollte man Forsythien rechtzeitig gießen, da sie bald die Blätter hängen lassen. Außerdem wirkt sich der Wassermangel auch auf die Blütenbildung für das nächste Jahr aus.

Regelmäßige Düngung braucht der Strauch nicht. Doch eine Versorgung mit Kompost im Herbst oder zeitigen Frühjahr fördert die Blühfreudigkeit und Gesundheit.

Zusammengefasst:

  • Für eine üppige Blüte ist ein vollsonniger Standort ideal.
  • Im Halbschatten oder Schatten fällt die Blüte geringer aus und der Strauch wächst weniger kompakt.
  • Boden sollte durchlässig und nicht zu trocken sein.
  • Humoser Boden fördert die Vitalität.
  • Bei zu kalkhaltigem Boden werden die Blätter gelb.
  • In Trockenperioden und bei trockenem Boden rechtzeitig gießen.
  • Blätter werden sonst schnell schlapp und Wassermangel beeinflusst die Blütenbildung.
  • Regelmäßige Düngung ist nicht erforderlich. Doch Versorgung mit Kompost im Herbst oder zeitigen Frühjahr fördert Blühfreudigkeit und Gesundheit.
Die Forsythie wird meistens als kleiner Strauch im Topf angeboten. Sie lässt sich jedoch auch leicht durch Stecklinge vermehren und wächst rasch.

Die Forsythie wird meistens als kleiner Strauch im Topf angeboten. Sie lässt sich jedoch auch leicht durch Stecklinge vermehren und wächst rasch.(#02)

Pflanzung und Vermehrung

Die Forsythie wird meistens als kleiner Strauch im Topf angeboten. Sie lässt sich jedoch auch leicht durch Stecklinge vermehren und wächst rasch.

Gepflanzt werden kann die Forsythie im Herbst oder im zeitigen Frühjahr, wenn der Boden frostfrei ist. Damit der Boden das Wasser gut hält, sollte vor der Pflanzung reichlich Kompost eingearbeitet werden. Dies gibt der Pflanze gleichzeitig ausreichend Nährstoffe zum Anwachsen. Zur Pflanzung wird so viel Boden ausgehoben, dass der Strauch mit dem Wurzelballen genügend Platz hat. Diesen dann hineinsetzen, mit Erde auffüllen, gut andrücken und angießen. Ideal ist eine Abdeckung mit Rindenmulch, damit die Erde nicht austrocknet.

Vermehrt wird die Forsythie durch Stecklinge. Die ideale Zeit dafür ist etwa im Mai nach der Blüte. Geeignet sind Zweige aus dem Vorjahr, man erkennt sie an den verwelkten Blüten und dem leicht grünlichen Holz. Triebe, die im unteren Teil leicht verholzt sind, abschneiden und auf etwa 20-25 cm kürzen. Blätter und verwelkte Blüten von dem Steckling abstreifen und mindestens 5 cm tief in einen Topf mit Anzuchterde oder gleich an den vorgesehenen Standort stecken. Regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden! Wenn die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, zeigen sich Blätter und kleine Seitentriebe. Dann können sie ausgesetzt werden.

Tipp: Auch in der Vase bilden sich Wurzeln an den Forsythienzweigen. Diese Zweige können ebenfalls als Stecklinge verwendet werden. Allerdings sind diese Wurzeln zart und brechen leicht. Vorsichtig behandeln!

Pflege

Außer dem Erhaltungsschnitt und gießen braucht die Forsythie wenig Pflege. Bodenbearbeitung im Wurzelbereich sollte man jedoch vermeiden, da die Sträucher relativ flach wurzeln. Zur Unterdrückung von Unkräutern kann eine Mulchschicht aufgebracht oder Bodendecker gepflanzt werden.

Zusammengefasst:

  • Pflanzung der Forsythie im Herbst oder zeitigen Frühjahr.
  • Zur Wasserspeicherung vorher Kompost einarbeiten, gibt gleichzeitig ausreichend Nährstoffe.
  • So viel Boden ausheben, dass der Wurzelballen gut Platz hat.
  • Strauch hineinsetzen, mit Erde auffüllen, gut andrücken und angießen.
  • Ideal ist eine Abdeckung mit Mulch, damit die Erde nicht austrocknet.
  • Vermehrung durch Stecklinge nach der Blüte, etwa im Mai mit Zweigen aus dem Vorjahr.
  • Im unteren Teil leicht verholzte Triebe abschneiden.
  • Blätter und verwelkte Blüten abstreifen und den Trieb auf etwa 20 cm kürzen.
  • Gut 5 cm tief in Topf mit Anzuchterde oder direkt an den vorgesehenen Standort stecken.
  • Außer dem Erhaltungsschnitt und gießen braucht die Forsythie wenig Pflege.
  • Hacken im Wurzelbereich vermeiden, da sonst die Wurzeln beschädigt werden.
  • Zur Unterdrückung von Unkräutern Mulchschicht aufbringen.
Damit die Sträucher schön kompakt bleiben und nicht überaltern, sollte man sie jährlich oder spätestens alle drei Jahre schneiden.

Damit die Sträucher schön kompakt bleiben und nicht überaltern, sollte man sie jährlich oder spätestens alle drei Jahre schneiden.(#01)

Forsythien schneiden

Damit die Sträucher schön kompakt bleiben und nicht überaltern, sollte man sie jährlich oder spätestens alle drei Jahre schneiden. Und zwar direkt nach ihrer Blütezeit, damit sich den Sommer über neue Triebe und Blütenknospen bilden können. Wird dieser Erhaltungsschnitt nicht gemacht, bilden sich lange, überhängende Triebe mit zahlreichen Verzeigungen und dichtem Wuchs. Außerdem verkahlen die Sträucher von unten her und die Blühfreudigkeit lässt stark nach.

Beim Erhaltungsschnitt werden die Blütensträucher kräftig ausgelichtet. Dazu wird etwa ein Drittel der alten Triebe mit einer Astschere direkt an der Basis entfernt. Lange, überhängende Zweige, alte, stark verästelte und nach innen wachsende schneidet man bis auf darunterliegende Seitentriebe oder einem jungen, aufrecht wachsenden Trieb zurück.

Wurde die Forsythie lange nicht geschnitten und ist stark überhängend und verzweigt, kann man sie ganz abschneiden. Die neuen Triebe bilden sich rasch und können dann wieder erzogen werden.

Zwerg Forsythien verzweigen sich sehr dicht. Deshalb sollte man alle zwei Jahre einige Triebe einkürzen, dadurch bleiben die relativ kurzlebigen Pflanzen blühfreudiger und vitaler.

Video: Forsythie vermehren durch Stecklinge Ableger von Forsythie machen

Aussehen und Verwendung

Die Forsythie ist ein beliebter Zierstrauch und wird je nach Sorte zwei bis drei Meter hoch. Junge Sträucher wachsen schön aufrecht, ältere mit überhängendem Wuchs. Ihre Blätter sind frischgrün mit gezähnten Rändern. Je nach Region und Witterung dauert die Blütezeit von Mitte März bis Ende April. Die goldgelben Blüten erscheinen an den ganzen Trieblängen, wobei die zwei- bis dreijährigen am blühfreudigsten sind.

Überwiegend wird die Forsythie als Blütenstrauch gepflanzt und dient, gut positioniert, auch als Sichtschutz. Sehr schön wirkt die Forsythie im Frühjahr als blühende Hecke und bietet dann einen weiteren und ausgedehnteren Sichtschutz. Sowohl als Hecke wie auch als Formgehölz soll wegen des starken Austriebs erst im Juni mit der Heckenschere geschnitten werden.

Sorten

Es gibt drei Hauptsorten, die sich jedoch wenig unterscheiden:

  • Forsythia Beatrix Farrand, starker Wuchs bis zu 3 m, kräftige Triebe, große Blüten und Blätter.
  • Forsythia Spectabilis, Wuchshöhe 2-3 m, Blüten eher in dunklem Gelb.
  • Forsythia Lynwood, Wuchshöhe bis zu 3 m, Blüten in hellem Gelb, starke Leuchtkraft.

Weitere schöne Sorten:

  • Forsythia Week-End, wird nur etwa 2 m hoch, helle, gelbe Blüten.
  • Zwerg Forsythie Nimbus, wird nur 60-80 cm hoch, ideal für Töpfe, Blüten leuchtend gelb.
  • Zwerg Forsythie Happy Centennial, wird bis zu 100 cm hoch, ideal für Töpfe, Blüten hellgelb.

Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Przemyslaw Muszynski -#01: Przemyslaw Muszynski -#02: _LiliGraphie

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