Der Krokus zählt zu den ersten Frühlingsblühern und seine Farben wirken besonders eindrucksvoll, wenn sie in größeren Tuffs stehen. In Goldgelb, Blau, Violett und Weiß leuchten die Blüten, je nach Sorte, von Ende Februar bis Mitte April oder wie die Herbstkrokusse im September.
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Krokus: Gattung und Herkunft
Der Krokus (botanisch: crocus) gehört zu einer Pflanzengattung innerhalb der Familie der Schwertliliengewächse. Zu den etwa 90 Arten kommen zahlreiche Unterarten und Hybriden, die durch Züchtungen entstanden sind, so dass man von rund 200 Arten ausgehen kann. Diese unterscheiden sich teilweise stark in Blütezeit, Blühdauer und Farbe.
Zu diesen Arten zählt auch der Safran-Krokus, ein Herbstblüher, dessen orangefarbene, fadenähnliche Stempel als wertvolles Gewürz schon seit Jahrtausenden geerntet, getrocknet und teuer gehandelt werden. Hauptanbaugebiete für den Safran-Krokus sind der Iran, Afghanistan, Südwest- und Südeuropa. Schon im Alten Testament wird der Safran als das kostbarste Gewürz erwähnt, später dann in der Antike Griechenlands und Roms. Auch Paracelsus schätzte ihn.
Die Heimat der ursprünglichen Arten sind der Orient, Nordafrika, Westchina sowie Mittel- und Südeuropa. Heute ist der Krokus auf der ganzen Welt in den gemäßigten Zonen anzutreffen. Seit Jahrhunderten zählt er zu den beliebtesten Zierpflanzen und ist bei der Gartengestaltung als Frühblüher nicht mehr wegzudenken. Auch in der Frühlingsdeko findet er einen vielseitigen Einsatz.
Krokus: Standort und Boden
Die Frühjahrsblüher unter den Krokussen lieben einen vollsonnigen Standort, nur dann öffnen sie ihre Blüten ganz weit und enthüllen ihre Staubgefäße. Auch fällt die Blüte spärlicher aus, wenn ihr Standort am Tag länger im Schatten liegt. Herbstkrokusse dagegen blühen auch im Halbschatten.
Beliebt sind Krokusse als Zimmerpflanzen im frühen Winter zusammen mit anderen Frühlingsblühern, die man alle ab Herbst vortreiben kann. Auch in Töpfen auf Terrasse und Balkon erfreuen sie uns mit ihren leuchtenden Blüten.
Krokus: Gießen und düngen
Mit dem Gießen sollte man etwas sparsam sein, da der Boden im Frühjahr meist noch feucht ist. Bei längeren Trockenperioden oder wenn der Wind die Erde austrocknet, muss allerdings gegossen werden. In Töpfen trocknet die Erde rascher, daher ist gießen hier häufiger erforderlich.
Krokusse sind robust und genügsam, daher brauchen sie wenig Dünger. Eine geringe Gabe Kompost oder organischer Dünger im Frühjahr, wenn die Blätter austreiben, ist vollkommen ausreichend.
Kurz zusammengefasst:
- Krokusse, die im Frühjahr blühen, lieben einen vollsonnigen Standort.
- Liegt der Standort tagsüber länger im Schatten oder Halbschatten, fällt die Blüte spärlicher aus.
- Herbstkrokusse blühen auch im Halbschatten.
- Krokusse eignen sich zum Vortreiben als Zimmerpflanzen zusammen mit Zwiebelblumen.
- Der Krokus bevorzugt einen lockeren, gut durchlässigen Boden. Staunässe vermeiden, sonst verfaulen die Knollen.
- Sparsam gießen, nur bei Trockenperioden oder wenn Wind die Erde austrocknet.
- Krokusse in Töpfen eventuell öfter gießen, da die Erde rascher austrocknet.
- Der genügsame Krokus braucht nur wenig Dünger. Im Frühjahr wenn die Blätter austreiben ist etwas Kompost oder organischer Dünger ausreichend.
Krokus pflanzen und vermehren
Die ideale Pflanzzeit für den frühblühenden Krokus ist im Oktober. Dazu lockert man die Erde etwas auf und setzt die kleinen Knollen 6-10 cm tief. Schön wirken die blühenden Krokusse, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden. Bei einer Pflanzung im Rasen ist eine lockere Verteilung wirkungsvoller. Dafür gibt es extra Sorten, die gut verwildern.
Herbstkrokusse dagegen setzt man im August und etwas tiefer, da ihre Knollen größer sind. Auch hier gilt: In Gruppen gepflanzt wirken sie besser.
Krokusse wachsen nicht aus Blumenzwiebeln, sondern aus kleinen, flachen Knollen, die fälschlicherweise oft als Blumenzwiebeln bezeichnet werden. Daher gelten sie auch nicht als Zwiebelblumen wie etwa Tulpen oder Narzissen. Die sogenannte Stängelknolle ist ein verdickter, unterirdisch wachsender Teil des Stängels. An dieser Stängelknolle bilden sich Tochterknollen, aus denen dann im nächsten Jahr die neuen Krokusse wachsen. Man kann diese auch vorsichtig ausgraben und an den gewünschten Stellen wieder einpflanzen. Die „Mutterknolle“ stirbt ab.
Krokus pflegen
Der Krokus braucht keine besondere Pflege. Wichtig ist allerdings, dass man nach der Blüte die Blätter nicht abschneidet. Erst wenn alles verwelkt und gelb ist, wird abgeschnitten. Ein Schnitt direkt nach der Blüte schwächt die Pflanze, da sie dann keine neue Energie für das nächste Jahr sammeln kann. Stehen die Krokusse im Rasen, sollte man mit dem ersten Mähen warten, bis die Pflanze verwelkt ist.
Kurz zusammengefasst:
- Pflanzzeit für den frühblühenden Krokus ist im Oktober.
- Erde auflockern und die Knollen 6-10 cm tief setzen.
- Gruppenpflanzungen sehen bei der Blüte wirkungsvoller aus.
- Bei Pflanzung im Rasen die Knollen locker verteilen.
- Herbstkrokusse werden im August gepflanzt und etwas tiefer, da ihre Knollen größer sind.
- Blätter nach der Blüte nicht gleich abschneiden, erst wenn sie verwelkt und gelb sind.
- Wird direkt nach der Blüte abgeschnitten, schwächt dies die Pflanze.
- Bei Krokussen im Rasen mit dem ersten Mähen warten, bis alles vergilbt ist.
Krokus: Aussehen
Je nach Art werden die Krokusse 5-15 cm hoch. Die Blütenfarben sind überwiegend gelb, violett und weiß, außerdem gibt es gestreifte zweifarbige Sorten. Für Bienen und Hummeln sind die Frühjahrsblüher wichtige Nahrungsquellen.
Krokus, Schneeglöckchen und Co: Frühblüher im Garten
Bei der Gartengestaltung für das Frühjahr dürfen Krokusse nicht fehlen. In einem sonnigen Beet lassen sie sich optimal mit frühen Zwiebelblumen wie etwa Schneeglöckchen oder Winterling kombinieren. Auch im Steingarten, unter Sträuchern und im Rasen kommen Krokusse schön zur Wirkung. Farblich sind sie vor allem in Gruppen sehr effektvoll. In Töpfe oder Balkonkästen gepflanzt, zusammen mit Wildtulpen oder niedrigen Narzissen, ergeben sie eine attraktive Frühlingsdeko.
Krokus: Giftigkeit
Der Krokus ist als schwach giftig eingestuft und kann allergische Hautreaktionen wie Rötungen und Schwellungen auslösen. Dies trifft vor allem bei Kindern und empfindlichen Erwachsenen zu.
Krokussorten
Bei der Gattung Krokus unterscheidet man nach:
- Frühjahrsblüher, blühen von Februar bis März mit zierlichen Blüten. Selbst bei Schnee und frostigen Temperaturen blühen sie.
- Großblumige Hybriden, Blütezeit von März bis Mitte April, große Blütenkelche, große Sortenauswahl.
- Herbstblüher, von September bis Oktober, große Blüten, Ähnlichkeit mit den giftigen Herbstzeitlosen.
Im Handel sind zahlreiche Sorten in schönen Farben erhältlich, so dass jeder seine „Lieblingssorte“ finden dürfte.
Bekannte und beliebte Sorten:
- Elfen Krokus, Frühjahrsblüher, Blüte Februar-März, Höhe 10 cm. Farbe lavendel-lila.
- Frühlings Krokus, Frühjahrsblüher, Blütezeit März-April, Höhe 5-15 cm, Farben: weiß, rosa, blau, violett, gelb.
- Kleiner Krokus, Frühjahrsblüher, Blütezeit Februar-März, Höhe 5-10 cm, Farbe gelb.
- Wildkrokus Orange Monarch, Frühjahrsblüher, Blütezeit Februar-März, Höhe 8-10 cm, seltene Farbe orange-gelb.
- Pickwick, Hybrid Krokus, blüht von März-April, Höhe 10-15 cm, Farbe lila-weiß gestreift.
- Harlem Gem, Hybrid Krokus, Blütezeit März-April, Höhe 10-15 cm, Farbe hellviolett.
- Queen of the Blues, Hybrid Krokus, Blütezeit März-Mitte April, Höhe 10-15 cm, Farbe violett mit silbigem Schimmer.
- Jeanne d`Arc, Blütezeit März-April, Höhe 8-15 cm, Farbe reinweiß.
- Prachtkrokus, Herbstblüher, Blütezeit Oktober-Mitte November, Höhe 7-15 cm, Farbe blaulila.
- Safran Krokus, Herbstblüher, Blütezeit September-November, Höhe 7-15 cm, Farbe blaulila mit dunkleren Flecken.
Krokus: Krankheiten und Schädlinge
Der Krokus ist robust und wenig anfällig für Krankheiten. Selten wird er von einem Pilz befallen, der die Knollen faulen lässt. Dann einfach die infizierten Knollen entfernen und für mehrere Jahre an dieser Stelle weder Krokusse noch Blumenzwiebel pflanzen. Als tierischer Schädling gilt die Wühlmaus, sie frisst die Knollen. Abhilfe schaffen Körbe, in welche die Krokussknollen gelegt und damit in die Erde gesetzt werden.
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