Die Primel ist eine bekannte und beliebte Topf- und Gartenpflanze, die uns mit ihrer Farbenpracht im zeitigen Frühjahr erfreuen. Sie ist robust und braucht wenig Pflege.
Selbst späte winterliche Temperaturen überstehen sie problemlos. Ihre kleinen, aneinander sitzenden Blütenstände erscheinen ab Februar bis Mai in kräftigen Farben. Tipps zur richtigen Pflanzung und Pflege.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Primeln im Überblick: Gattung und Verbreitung
Die Primel (botanisch Primula) gehört zu einer Pflanzengattung innerhalb der Familie der Primelgewächse, die etwa 500 Arten zählt und durch ständig neue Kreuzungen weiter wächst. „Primula“ bedeutet „die Erste“ und damit machen sie ihrem Namen alle Ehre, denn sie sind die ersten, die in der blütenarmen Jahreszeit eine frühlingshafte Atmosphäre verbreiten. Diese klassischen Frühblüher, die ab Februar in Töpfen angeboten werden, sind alle Primula-Hybriden mit der deutschen Bezeichnung Kissenprimel (Primula Vulgaris).
Die Urformen zahlreicher, bunter Primel-Hybriden waren früher Gartenpflanzen. Durch Kreuzungen und Züchtungen entstanden immer großblütigere und farbintensivere Sorten. Dabei sind einige dieser Zierpflanzen nur für die Zimmerkultur geeignet. Andere wiederum sind winterhart und daher mehrjährige Gartenpflanzen. Die Blüten einiger Wildarten ähneln in ihrer Anordnung einem Schlüsselbund, daher auch der Name Schlüsselblume.
Ihre ursprüngliche Heimat ist Asien und Europa. Inzwischen sind die verschiedenen Primelarten auf der ganzen nördlichen Halbkugel verbreitet. Dabei sind sie im Gebirge besonders artenreich.
Vorsicht beim Kauf: Die Primel sollte höchsten zehn offene Blüten haben und darunter mehrere Knospen, damit sie noch längere Zeit blüht. Gelbe Blätter deuten darauf hin, dass die Pflanze schon reichlich abgeblüht ist.
Primeln im Garten: Standort und Boden
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig, luftig, aber ohne pralle Sonne sein. Dadurch verlängert sich die Blütezeit.
Die zu Beginn des Jahres angebotenen Kissenprimeln eignen sich nur für kurze Zeit als Zimmerpflanze, da es ihnen in den Räumen zu warm und zu wenig hell ist. Nach dem Verblühen kann man sie in den Garten auspflanzen, sie blühen allerdings erst wieder im nächsten Jahr. Dagegen sind die später angebotenen Primeln abgehärtet und können zur Topf- oder Beetbepflanzung verwendet werden. Für Bienen und Hummeln sind die Blüten der Primel wertvolle erste Nahrungsquellen.
Primeln bevorzugen einen nährstoffreichen, leicht feuchten und durchlässigen Boden. Keine Staunässe! Für die Topfbepflanzung ist gute Blumenerde ideal.
Primeln mögen es feucht: Gießen und düngen
Die Erde sollte stets leicht feucht sein, deshalb muss bei längerer Trockenheit gegossen werden. Auch bei Neupflanzungen ist regelmäßiges Gießen wichtig. Dabei nicht über die Blüten gießen.
Im Frühjahr vor der Blüte kann man um die Primel Kompost oder organischer Dünger in die Erde einarbeiten. Bei humosen Böden ist keine weitere Düngergabe notwendig. Zimmerprimeln erhalten bei Bedarf mit dem Gießwasser Flüssigdünger.
Kurz zusammengefasst:
- Standort sonnig bis halbschattig, luftig, ohne pralle Sonne.
- Kissenprimeln eignen sich nur für kurze Zeit als Zimmerpflanzen.
- Nach dem Verblühen kann man die Primel in den Garten auspflanzen, neue Blüte jedoch erst im folgenden Jahr.
- Ab März angebotene Kissenprimeln sind abgehärtet und eignen sich zur Topf- und Beetbepflanzung.
- Der Boden sollte nährstoffreich, leicht feucht und durchlässig sein. Keine Staunässe.
- Für Topfbepflanzung gute Blumenerde.
- Erde muss stets leicht feucht sein, bei längerer Trockenheit gießen.
- Neupflanzungen regelmäßig gießen.
- Nicht über die Blüten gießen.
- Im Frühjahr vor der Blüte eine Gabe Kompost oder organischen Dünger geben.
- Zimmerprimeln bei Bedarf mit Flüssigdünger über das Gießwasser versorgen.
Pflanzen von Primeln leichtgemacht
Die Primel ist mehrjährig und erfreut uns im Garten für viele Jahre mit ihren Blüten. Oft zeigen sich diese, etwas spärlicher, im Herbst nochmals. Zum Auspflanzen in Beete sollte man den Boden etwas auflockern und Kompost oder Dünger als Starthilfe einarbeiten. Beim Herausnehmen aus dem kleinen Plastiktopf sollten die Wurzeln weiß aussehen und gut eingewachsen sein, das deutet auf eine gesunde Pflanze hin.
Die Primel wird dann in das entsprechend große Pflanzloch gesetzt, die Erde gut angedrückt und alles angegossen. An diesem Standort kann sie jahrelang bleiben und wenn es ihr dort gefällt, wird sie mit der Zeit immer größer und prächtiger.
Wird die Primel in Gefäße gepflanzt, sollte man sie unbedingt aus dem kleinen Plastiktopf nehmen. Dadurch haben die Wurzeln mehr Platz zum Ausbreiten und sie nehmen die Nährstoffe besser auf, das bedeutet schönere Blüten. Nach dem Verblühen kann man die Primel in den Garten auspflanzen.
Pflege: So hat man lange Freude an Primeln
Primeln sind robust, pflegeleicht und winterhart. Neben gleichmäßiger Wasserversorgung ist es während der Blütezeit wichtig, verwelkte Blüten, gelbe Blätter und beschädigte Pflanzenteile zu entfernen. Dadurch bilden sich neue Knospen und die Blütezeit verlängert sich.
Auch nach der Blüte muss darauf geachtet werden, dass die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit haben, damit sie nicht eintrocknen. Alle verwelkten Blüten werden mit dem Stängel entfernt, um eine Samenbildung zu verhindern. Bilden sich doch Samen, werden diese gerne von Vögeln ausgepickt und an ganz anderen Stellen wachsen dann plötzlich Primelpflanzen. Die Primel ist unempfindlich gegenüber Frost und braucht für den Winter keinen besonderen Schutz. Zeitig im nächsten Frühjahr beginnt sie wieder zu blühen.
Kurz zusammengefasst:
- Beim Auspflanzen der Primel den Boden lockern und Kompost oder Dünger einarbeiten.
- Primel in das Pflanzloch setzen, mit Erde auffüllen, andrücken und angießen.
- Beim Pflanzen in Gefäße Primel aus dem Plastiktopf nehmen, damit die Wurzeln Nährstoffe besser aufnehmen können.
- Nach dem Verblühen kann sie in den Garten gepflanzt werden.
- Gleichmäßige Wasserversorgung während der Blütezeit.
- Verwelkte Blütenstände, gelbe Blätter und beschädigte Pflanzenteile entfernen.
- Nach der Blüte verwelkte Blüten mit Stängel entfernen, um Samenbildung zu verhindern.
Vermehrung: Primeln selber ziehen
Primeln bilden unterirdische Rhizome und können daher einfach vermehrt werden. Dazu teilt man sie nach der Blüte mit einem Spaten und setzt die Teile wieder ein. Auch durch Samen ist eine Vermehrung möglich.
Die Kissenprimel sät sich selbst aus, wenn man die Samenstände noch einige Zeit an der Pflanze lässt. Auch durch Vögel findet oft eine Vermehrung statt, da sie die Samen auspicken. Die kleinen Pflänzchen erscheinen dann zwar an irgendeiner Stelle, können aber gut verpflanzt werden.
Verwendung: Nicht nur in Schalen
Im Frühjahr bieten Gärtnereien und Baumärkte die Primelpflanzen in zahlreichen leuchtenden Farben an. Zum Bepflanzen von Töpfen, Schalen, Blumenkästen und Beeten ist dann die ideale Zeit, damit der Frühling Einzug auf Terrasse, Balkon und im Garten hält.
Die kleinen Frühblüher wirken am schönsten in farbenfrohen Arrangements mit niederen Tulpen und Narzissen oder in Gruppen gepflanzt. Im Garten eignen sie sich auch zur Unterpflanzung von Bäumen, Hecken und Sträuchern. Diese sind so früh im Jahr meist noch unbelaubt, daher wirken die bunten Blüher darunter besonders attraktiv.
Für kurze Zeit erfreuen sie uns auch als Zimmerpflanze. Doch die
- Blütenstände 2-6 4
- Zierpflanzen 2-6 2
- auspflanzen 2-6 5
- winterhart 2-6 6
- Blütezeit 2-6 4
- Blätter 2-6 3
- Primeln 2-6 6
- Primel 12-18 15
- Pflege
ist dann kürzer, da es in Räumen zu warm und zu wenig hell ist für diese Zierpflanzen. Allerdings gibt es auch Sorten, die sich als Zimmerpflanzen eignen.
Giftigkeit der Heilpflanze
Die meisten Primelarten enthalten Primin. Ein Kontaktallergen, das Hautreizungen hervorrufen kann. Daher ist es ratsam, Handschuhe im Umgang mit diesen Pflanzen zu tragen. Bei übermäßigem Verzehr können Übelkeit und Magenschmerzen auftreten, deshalb besondere Vorsicht bei Kindern und Haustieren.
Primula veris, die Schlüsselblume, ist aber auch eine bewährte Heilpflanze. Vor allem bei Erkrankungen der Atemwege. Ihre Saponine und Flavanoide lösen festsitzenden Schleim und erleichtern so das Abhusten.
Gleichzeitig können diese Inhaltsstoffe beruhigend und leicht schmerzlindernd wirken. In der Volksmedizin findet sie auch Anwendung bei Schlaflosigkeit, Angstzuständen, Kopfschmerzen und Neuralgien.
Primelsorten
Von der einfachen, bunten Gartenprimel bis zur Flieder- und Becherprimel als Zimmerpflanzen gibt es zahlreiche Sorten.
Bekannte und beliebte Sorten:
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Kissenprimel:
Primula vulgaris Hybriden, große Blüten in vielen Farben, Höhe bis 10 cm, blüht oft schon im Februar bis etwa Mai, Standort sonnig bis halbschattig, winterhart.
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Kugelprimel:
Primula denticulata, große kugelförmige Blütenstände in violett-fliederfarben, Wuchshöhe bis 25 cm, blüht von März-April. Standort Halbschatten und Schatten, winterhart.
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Etagenprimel:
Primula bullesiana, horstiger, dichter Wuchs, Höhe bis 40 cm, Farben goldgelb, orange bis rot. Standort sonnig bis halbschattig, winterhart.
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Rosenprimel:
Primula rosea, Höhe 10-20 cm, Farbe rosa, Standort sonnig bis halbschattig an Teichrändern, winterhart.
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Becherprimel:
Primula obconica, mehrjährige Zimmerpflanze, kann das ganze Jahr über blühen, größter Blütenreichtum im Frühjahr. Farben: von hellem Lachs über Dunkelrot bis zu Lavendelblau. Standort hell bis halbschattig bei etwa 15 Grad.
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Fliederprimel:
Primula malacoides, einjährige Zimmerpflanze. Blüht ab Anfang des Jahres für mehrere Wochen, duftende, zarte Blütenstände in verschiedenen Rottönen. Standort hell bis halbschattig bei 10-15 Grad.
Krankheiten und Schädlinge
Die Primel ist robust und besonders resistent gegen Krankheiten. Bei Zuviel Nässe können allerdings Grauschimmel und Wurzelfäule auftreten. Bei Gartenprimeln ist Schädlingsbefall selten, im Gewächshaus dagegen können sich Blattläuse und Spinnmilben auf den Pflanzen ansiedeln.
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