Küchenkräuter schmecken aus eigener Ernte am besten. Kräuter selbst anbauen, das ist auch in der Wohnung in der Großstadt möglich! Hier liefere ich alle Informationen rund um den Kräutergarten in der Küche: Tipps & Pflanzliste gehören zu Ihrer Planung dazu.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Kräutergarten in der Küche: Tipps & Pflanzliste für Kräuterfreunde
Möchten Sie Ihre Fensterbank zum Kräutergarten werden lassen? Gern informiere ich hier zu dem Thema „Kräutergarten in der Küche: Tipps & Pflanzliste“ und gebe Ihnen damit das nötige Rüstzeug an die Hand, um auch als Anfänger der Kräutergartenkunst zu bestehen und der ersten eigenen Ernte hoffnungsfroh entgegenzusehen.
Die meisten Kräuter lassen sich ohne Probleme im Topf kultivieren. Wählen Sie dafür statt des üblichen Kunststofftopfes besser einen Tontopf, denn hier können die Kräuter atmen. Der Kräutergarten in der Küche kann auch als Hängeampel angelegt werden und ist damit gleichzeitig praktischer Kräuterlieferant als auch Dekoelement in der Küche.
Foto-Story „Balkonkasten richtig gut bepflanzen“
Wichtig ist, dass Sie genau wissen, welche Standortbedingungen Ihre Küchen- und Heilkräuter erfüllt haben müssen, damit sie gut gedeihen. Die meisten dieser Pflanzen benötigen nämlich einen sonnigen Standort und wollen es möglichst warm und hell haben. Doch das Südfenster kann trotzdem problematisch werden: Die Sommersonne brennt hier erbarmungslos und kann zum Verbrennen der zarten Kräuterblätter führen.
Wählen Sie daher einen Platz, der in der Mittagssonne schattig ist oder der bei Bedarf beschattet werden kann. Notfalls tut es auch eine dünne Pappe, die zwischen Pflanze und Scheibe geschoben wird. Ist der vorhandene Platz generell zu dunkel, empfiehlt sich eine Pflanzenlampe, sie sorgt für eine ausreichende Helligkeit.
Da der Kräutergarten in der Küche in der Regel deutlich weniger Platz als im richtigen Garten hat, beschränken Sie sich auf die Kräuter, die Sie gern und regelmäßig verwenden. Schnittlauch oder Dill sind hier weniger geeignet, überhaupt sind große Küchenkräuter und Stauden nicht die richtige Wahl.
Eine Möglichkeit ist es aber, neben der Auswahl entsprechend kleinbleibender Sorten auf einen regelmäßigen Rückschnitt zu setzen. Dies hat überdies den Vorteil, dass die Pflanzen nicht verholzen und immer wieder junge Triebe bilden.
Kräutergarten in der Küche: Tipps zum Überwintern
Wenn Sie einen Kräutergarten in der Küche anlegen, sollten Sie einen Weg finden, Ihre Küchen- und Heilkräuter gut über den Winter zu bringen. Viele Kräuter sind einjährig und sterben nach der Samenbildung ab. Andere sind zwei- oder mehrjährig und müssen entsprechend im Winter eine Erholungspause zugestanden bekommen.
Sie sollten dann in einen hellen Raum gestellt werden, der aber deutlich kühler ist als die Küche. Die Fensterbank ist ideal, wenn sie sich in einem unbeheizten Raum befindet. Für mehrjährige Pflanzen gilt, dass diese ihr Aroma erst richtig ausbilden, wenn sie das zweite Jahr im Wachstum befindlich sind, im ersten Jahr sind sie meist nur mit dem eigentlichen Wachsen beschäftigt. Das schmeckt man!
Mit etwas Glück haben Sie einen Balkon, auf dem Sie die Kräutertöpfe im Sommer platzieren können. Wenn nicht, ist die Fensterbank ebenfalls eine gute Lösung. Sollten Sie zu möglichen Standorten Fragen haben, schauen Sie sich bitte gern in meinen Artikeln und speziell natürlich bei den gleich folgenden Pflanztipps um.
Auch wenn die Pflege der Küchenkräuter ein Leichtes ist: Zögern Sie nicht, sich an mich zu wenden und Ihre Fragen und Kommentare zu hinterlassen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Ihr Kräutergarten in der Küche die nötige Pflege bekommt und so wächst und gedeiht, wie Sie es sich vorstellen!
Beispiel #1: der Weg zum perfekten Kräutergarten
Pflanzplan und Ansichtsskizze
Geschmackserlebnisse beim Grillen gewünscht?
Liebhaber von gegrilltem Fleisch und Gemüse sind sich einig, dass dieser Geschmack durch nichts übertroffen werden kann. Zugegeben ergibt sich ein ganz eigenes Geschmackserlebnis, wenn Fleisch oder Gemüse auf dem Grill zubereitet wird. Dennoch ist es möglich, den Geschmack zu übertreffen: Frische Grillkräuter sorgen dafür, dass ein Gefühl aufkommt, als würde ein Essen im italienischen Restaurant serviert werden. Verantwortlich dafür sind vor allem Oregano und Thymian, die als typisch mediterrane Kräuter gelten.
Sie erhalten mit dieser Komposition fünf Kräuter: Salbei, Oregano, Thymian und Rosmarin. Richtig, das sind nur vier, doch Oregano kommt in zwei verschiedenen Arten daher. Der scharfe Oregano ist ein Erlebnis für sich! Würzen Sie Steaks und Schnitzel, Gemüsemedaillons und Kartoffeln mit diesen Kräutern und erfahren Sie, dass Salz und Pfeffer manchmal sogar unnötig sein können.
Um sich auch im Winter dem frischen Geschmack nach Kräutern hingeben zu können, sollten Sie die Pflanzen im Zuge des Rückschnitts im Herbst abernten. Wichtig: Zupfen Sie die Blätter nur und schneiden Sie sie nicht. Der Grund dafür ist einfach, denn durch das Schneiden geht viel Saft und damit Aroma verloren. Nun können Sie die Blätter und Pflanzenteile an einem warmen Ort trocknen, sollten dabei aber darauf achten, dass die Luft rund um die künftigen Trockenkräuter nicht wieder feucht werden kann.
Funktion | botanischer / deutscher Name | Farbe |
---|---|---|
Kräuter | Origanum vulgare ‚Hot and Spicy‘ / scharfes Origanum | grün |
Origanum vulgare / Origanum | grün | |
Rosmarinus officinalis / Rosmarin | grün | |
Salvia officinalis / Salbei | grün | |
Thymus vulgaris / ‚Compactus‘ Thymian | grün |
Tipp: Pflanzplan für das Kräuterbeet unnötig
Viele Hobbygärtner setzen auf einen Pflanzplan, den sie lang und breit überlegt und mit anderen Gärtnern diskutiert haben. Doch bei der von mir empfohlenen Mischung von Grillkräutern ist das nicht nötig. Sie bekommen hier fünf der am häufigsten zum Grillen verwendeten Kräuter und nutzen diese als Grill- und Küchenkräuter. Denn natürlich sind Thymian und Salbei sowie Rosmarin und Oregano nicht nur zum Grillen verwendbar, sondern verfeinern auch Suppen und Soßen.
Betten Sie das Steak auf ein Kräuterbett und grillen Sie das Lammfleisch oder die Hähnchenbrustfilets mit frischen Kräutern. Haben Sie im Winter einmal keine Kräuter zur Hand, können Sie auf die getrocknete Variante zurückgreifen, denn der kluge Gärtner sorgt vor! Ernten Sie im späten Herbst vor dem letzten Rückschnitt der Kräuter die verwendbaren Blättchen und trocknen Sie diese. So kommen Sie auch im Winter ohne den Zukauf von „fremden“ Kräutern aus.
Die fünf Kräuterarten sind zusammen im Freiland kultiviert und somit ideal an die Bedingungen draußen angepasst. Sie können sowohl im Garten als auch im Balkonkasten weiterhin wachsen, wollen aber lediglich einen warmen und sonnigen Platz haben. Die Kräuter sind nicht empfindlich, sollten aufgrund ihrer dünnen Blattstiele aber doch eher windgeschützt stehen, was vor allem für Zeiten starken Winds gilt.
Zum Download: Beete vorbereiten, einfach und richtig planen & mehr
Beetplanung
Je sauberer die Planung umso größer hinterher die Freude mit dem Garten. Wer es sich einfach machen will, der schaut sich mal meine kostenlosen Tipps zur Beetplanung an: https://staudenmix.de/beetplanung
Beet vorbereiten
Wenn die Pflanzen gut wachsen sollen, braucht es etwas Vorbereitung des Beetes. Das ist einfacher, als die meisten denken. Damit man nichts vergisst, habe ich das mal in einer einfachen Tippliste zusammengestellt: https://staudenmix.de/beetvorbereitung
Beetaufteilung
Die Aufteilung der Beete trägt später viel zum optischen Eindruck bei. Es macht so viel aus und man sollte nur ein paar ganz einfache Regeln beachten. Wer das mal schnell kennenlernen möchte, dem empfehle ich meine Tipps zur Beetaufteilung: https://staudenmix.de/beetaufteilung
Beete einpflanzen
Nicht jede Pflanze möchte eine individuelle Behandlung erfahren. Manche schon. Und es gibt ein paar einfache Dinge, deren Beachtung uns die Pflanzen mit einem langen und blütenreichen Leben danken. Hier meine Tipps und Tricks: https://staudenmix.de/einpflanzen
Pflegetipps
Staudenbeete sind meist einfach zu pflegen. Mit ein paar wenigen, dafür wichtigen Griffen klappt auch das. Meine Checkliste zum Download hilft auch hier: https://staudenmix.de/profitipps
Pflanzenpflegetipps
Die folgenden Beispiele für Pflanzen, die den Kräutergarten in der Küche bereichern, entstammen meiner Grillmischung. Natürlich lassen sie sich auch für Suppen und Soßen, für heilende Zwecke oder für die Herstellung einer eigenen Kräuterbutter sehr schön verwenden:
Aromatisch-herber Oregano: Typisch für die mediterrane Küche
In jeden Kräutergarten in der Küche gehört Oregano! Er hat ein herbes Aroma, schmeckt besonders gut zu Nudeln und Pizza. Gern wird „Origanum vulgare“ auch zu Suppen und Soßen verwendet und bereichert diese mit seinem aromatischen Geschmack. Ihm ist es übrigens egal, ob er auf der Fensterbank oder auf dem Balkon steht, Hauptsache, er hat es warm und sonnig.
Er wächst mehrjährig und leicht krautig, verströmt dabei seinen typischen Geruch. Im Winter darf Oregano nicht draußen bleiben, denn er ist nur bedingt frosthart. Ein kühles Plätzchen auf dem Fensterbrett ist dann ideal, hier kann die Pflanze Kraft für die nächste Wachstumsperiode sammeln. Die Blätter sind klein, wachsen bis auf ca. vier Zentimeter.
Wichtig ist für Oregano: Sparsam gießen und Staunässe vermeiden! Dieser und die weiteren Tipps helfen dem Küchenkraut dabei, gut zu wachsen:
- warmer, sonniger Standort bevorzugt
- geschützt vor Zugluft
- Vermehrung durch Teilung möglich
- genügend Abstand zu anderen Pflanzen einhalten
- Substrat mit Kompost mischen (Oregano braucht im Topf mehr Nährstoffe als draußen im Garten)
Auffälliger und duftender Rosmarin: Pflichtpflanze für den Kräutergarten in der Küche
Ohne Rosmarin geht in der Küche nichts! Ob drinnen oder draußen, dieses Kraut bereichert jeden Kräutergarten und von hier aus Suppen, Eintöpfe, deftige Gerichte und Kartoffelspeisen. „Rosmarinus officinalis“ heißt der hier als Rosmarin bekannte Kräuterfreund, der im Freiland bis zu zwei Meter hoch werden kann. Viel zu groß für heimische Kräutertöpfe, doch es gibt auch kleine Sorten. Wichtig ist dabei der regelmäßige Rückschnitt, damit die Pflanze klein und dicht bleibt.
Rosmarin braucht es trocken und warm, mag gern in der Sonne stehen und braucht ein durchlässiges Substrat, in dem sich keine Staunässe bilden kann. Der Boden darf auch lehmig sein, dann aber sollten Sie ihn mit Quarzsand oder Lava mischen. Einen speziellen Dünger braucht Rosmarin nicht, freut sich beim Eintopfen aber über ein wenig Kompost.
Auch diese Pflegehinweise sollten Sie beachten:
- keine Torferde als Substrat wählen
- Rosmarin liebt kalkhaltige Böden
- Ernte von Mai bis Ende Oktober möglich, bitte nicht in den Wintermonaten ernten
- im Winter an einen geschützten Ort stellen, nicht auf dem Balkon belassen
Alleskönner Salbei: Unverzichtbares Kraut in der Küche
Salvia officinalis, so heißt die hierzulande als Salbei bekannte Pflanze, die zu den ältesten Heilkräutern der Welt zählt. Schon in der Antike kannte man den Salbei, der gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt wurde. Gern kommt er in der mediterranen Küche zum Einsatz, bereichert aber auch Suppen oder Nudelgerichte.
Echter Salbei wird sehr groß und kann zwischen 40 und 60 cm hoch werden. In freier Natur wird er sogar bis zu einem Meter groß! Für die Kultivierung im Kräutergarten in der Küche ist dies problematisch, daher sollten Sie eher kleinbleibende Sorten wählen und diese regelmäßig zurückschneiden. Damit verholzen die Triebe weniger stark und die Blätter bleiben kleiner, gleichzeitig aber aromatischer. Wichtig: Damit Salbei gut wächst, braucht er einen trockenen, warmen und zugfreien Standort.
Außerdem sollten Sie diese Pflegetipps berücksichtigen:- magerer Boden bevorzugt
- bitte ein sandiges Substrat wählen oder Sand mit geringem Humusanteil mischen
- Gartenkalk zugeben, das fördert das Wachstum der Pflanze
- keine Kräutererden verwenden oder diese mit Sand mischen
- mäßig gießen, trocken halten
- Vermehrung über Stecklinge
- ab Ende Oktober ins Haus holen
Mediterraner Freund: Thymian in der Kräuterküche
Sie lieben mediterrane Speisen? Dann kommen Sie um den Thymian nicht herum, denn dieser erweist sich als derart typisch mediterrane Pflanze, dass er praktisch eine „Muss-haben-Pflanze“ ist. Er ist sehr anspruchslos und übersteht auch Zeiten geringer Pflege, er wächst schnell und entwickelt sich rasch.
Thymian wurde im Jahr 2006 zur Heilpflanze des Jahres gekürt, weil er eben nicht nur ein besonderes Küchenkraut ist, sondern auch als Heilkraut große Erfolge feiert. Vor allem im Kampf gegen Entzündungen und Bakterien wird er gern verwendet und macht dabei durchaus der Schulmedizin Konkurrenz.
Stellen Sie Thymian am besten auf eine Fensterbank oder einen Balkon mit Süd- oder Südwestlage, hier gefällt es ihm am besten. Thymian hat auch nichts gegen die Mittagssonne im Sommer, er ist mit allem zufrieden, sofern er genügend Wärme und Sonne erhält.
Das erklärt aber auch, warum er zumindest im Topf nicht gänzlich winterhart ist. Die kalten Monate verbringt er daher liebend gern in einem kühlen Raum, wo er ausreichend Licht bekommt.
Diese Pflegetipps lassen Ihren Thymian bestens gedeihen:
- steiniger bis sandiger Boden bevorzugt
- gut wasserdurchlässiges Substrat wählen
- keine Staunässe
- Aussaat im April
- geringer Nährstoffbedarf
Uralte Heilpflanze: Petersilie muss dabei sein
Jeder kennt Petersilie und die meisten lieben sie auch. Dabei ist sie nicht nur ein Kraut, das als Zutat für Kräuterquark und Kräuterbutter verwendet wird, sondern kann sogar heilende Wirkung haben. Außerdem ist sie eine wahre Vitamin-C-Bombe und damit im Winter als Vitaminlieferant sehr wichtig.
Petersilie heißt mit botanischem Namen Petroselinum crispum und wird draußen bis zu 80 cm hoch. Sogar Wuchshöhe von bis über 100 cm wurden schon gesichtet. Ich empfehle immer, Petersilie rechtzeitig zu schneiden, dann treibt sie neue Zweige aus und bleibt kleiner.
Petersilie kann sowohl in glatter als auch in krauser Form vorkommen, ist in beiden Varianten aber gleich schmackhaft. Sie lässt sich leicht kultivieren, braucht nicht viel Pflege und ist damit das ideale Kraut für Gartenanfänger.
Petersilie ist zweijährig und bietet sich im zweiten Jahr zur Ernte an. Im ersten Jahr nach der Aussaat ist sie meist noch sehr klein und fein. Hier noch ein paar Pflegetipps für Ihre Petersilie:
- Aussaat im März
- Boden immer feucht halten
- durchlässiges Substrat wählen
- regelmäßiges Nachsäen garantiert immer erntebereite Pflanzen
- nur sparsam düngen, wenn der Boden eher nährstoffreich ist
- evtl. alle vier bis fünf Wochen mit Kräuterdünger behandeln, wenn der Boden nährstoffarm ist
- gern mit anderen Kräutern vergesellschaften
Bildnachweis: © alle Bilder Eva & Christoph Hokema
1 Kommentar
Hallo
Ich habe ein paar Fragen an die „alten Hasen“ der Kräuterkunde. Nennen Sie mir doch bitte die wichtigsten Kräuter die in einer Küche nicht fehlen dürfen.
All zuviel Platz habe ich leider nicht. Deshalb muss ich mich aufs wichtigste beschränken.
Vielen Dank
Milena