Der Rasen soll grün und gleichmäßig sein, möglichst kein Unkraut beinhalten und auch auf Moos können Gartenbesitzer verzichten. Dafür beginnt die richtige Rasenpflege schon im Frühjahr.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Das Mähen ist des Gärtners Lust
Ein Großteil der Rasenpflege besteht im Mähen, wobei diese Arbeit schon im zeitigen Frühjahr das erste Mal fällig ist. Schon bei den ersten grünen Spitzen sind allerorts die Rasenmäher zu hören, doch zu diesem Zeitpunkt sind sie meist noch verfrüht im Einsatz. Wann ist nun die richtige Zeit gekommen, um endlich mit dem Mäher loslegen zu können? Gemach, gemach! Meist ist es erst Ende März/Anfang April so weit.
Wichtiges zum Mähen
Wer sich das ganze Jahr über mit der Rasenpflege befassen möchte und auch den Winter nicht auslassen will, kann in dieser Zeit einen neuen Rasenmäher kaufen, sofern ein solcher benötigt wird. Je nach Rasengröße wird es ein Aufsitzmäher werden, vielleicht kommt auch ein Elektromäher zum Einsatz. Dieser ist am besten mit einem Akku versehen, so gibt es kein störendes Kabel. Deutlich leistungsfähiger sind natürlich Benzinrasenmäher, doch angesichts der hohen Benzinpreise sind diese Mäher kaum noch wirtschaftlich zu betreiben. Die Alternativen sind aber gut und leistungsstark.
Mit dem ersten Schnitt geht es dann Ende März oder spätestens Anfang April los, wobei ein Gebrauchsrasen bis auf maximal 3,5 cm gekürzt wird. Ein Zierrasen darf auch bis auf zwei Zentimeter verkürzt werden. Das regelmäßige und häufige Mähen lässt das Gras dicht und gleichmäßig werden, was die beste Voraussetzung ist, möglichst wenig Unkraut im Gras bekämpfen zu müssen. Dieses bekommt dann zu wenig Licht und kann gar nicht nach oben kommen, das Gras setzt sich durch. Lieber regelmäßig mähen als einmal einen Radikalschnitt durchführen!
Tipp: Das Schnittgut kann auch liegen bleiben, wenn der Rasen spätestens nach fünf bis sieben Tagen (je nach Wuchshöhe) wieder gemäht wird. So bildet es einen guten Dünger und schützt vor dem Austrocknen. Längerer Grasschnitt darf nicht auf dem Rasen verbleiben, er begünstigt die Schimmel- und Moosbildung oder lässt das Gras darunter faulen.
Im Sommer sollte das Gras nicht allzu kurz gemäht werden, denn dann ist die Grasnarbe zu wenig geschützt. An heißen Tagen kann das Gras regelrecht verbrennen. Die gelben bis braunen Stellen brauchen lange, um sich wieder zu erholen! Auch vor dem Winter darf das Gras nicht zu stark gekürzt werden, damit es in den kalten Monaten nicht erfriert.
Rasenkanten sauber schneiden
An Rasenkanten scheitert der beste Rasenmäher. Hier kommt ein leistungsstarker Trimmer zum Einsatz, der bequem an der Kante entlanggeführt werden kann und über einen Akku verfügt. Das Gras wird gekürzt und somit in der Länge auf den restlichen Rasen angepasst. Damit das Gras nicht in andere Bereiche des Gartens wie auf die Gemüsebeete oder Blumenrabatten wächst, kann auch eine feste Rasenkante aus Kunststoff oder Stein empfehlenswert sein.
Wer nicht gleich in einen Trimmer investieren will, kann die Rasenkanten übrigens auch mit der elektrischen Rasenschere, die per Hand zu bedienen ist, kürzen.
Düngen, vertikutieren und harken: Diese Rasenpflege gehört dazu
Zur Rasenpflege gehört weit mehr als nur das Mähen! Wer Freude am satten Grün haben möchte, muss natürlich auf eine ausreichende Wasserversorgung achten, was vor allem in heißen und trockenen Sommern eine echte Herausforderung sein kann. Auch das Düngen muss zur rechten Zeit vorgenommen werden, damit der Rasen genügend Energie für sein Wachstum hat bzw. vor dem Winter einen Kraftschub bekommt. Darüber hinaus muss ein lehmiger Boden behandelt werden. Das geht am besten mit Sand, der im zeitigen Frühjahr auf der Grasfläche verteilt wird. Dieser Sand sorgt dafür, dass der Boden durchlässiger und lockerer wird.
Den Rasen richtig düngen
Zur Rasenpflege gehört das Düngen dazu. Ein gut gedüngter Rasen kann sich gegen die Verbreitung von Unkräutern ganz allein wehren! Wichtig ist die Gabe von Stickstoff in der Wachstumszeit. Hierfür eignet sich ein organischer Dünger besonders, dieser ist zum Beispiel als natürlicher Dünger in Form von Hornmehl oder Hornspänen erhältlich. Diese sollten ungefähr alle sechs Wochen auf dem Rasen verteilt werden, um eine gleichmäßige Nährstoffversorgung zu garantieren.
Vor der Winterpause und demnach ungefähr im September ist die Zeit für Kalium gekommen. Dieses sorgt dafür, dass das Gras seine Kraft nicht mehr in das Wachstum steckt, sondern alle Energie sammelt, um sich gegen die Kälte zu schützen. Durch ausreichende Kaliumgaben ist das Gras widerstandsfähiger und übersteht auch längere Kälteperioden, in denen es nicht durch Schnee geschützt ist.
Rasen vertikutieren und belüften
Die Meinungen zum Vertikutieren gehen stark auseinander. Während die einen sagen, ein bloßes Ausharken von Moos und Rasenfilz wäre ausreichend, sagen die anderen, dass jeder, der seinen Rasen gut pflegen möchte, wenigstens einmal im Jahr zum Vertikutierer greifen sollte.
Dabei wird die Grasnarbe leicht angeritzt und soll nun besser belüftet sein. Allerdings stellt sich hier das Problem, dass feine Wurzeln verletzt werden, was weniger widerstandsfähiges Gras nicht gut übersteht. Zum Belüften hat sich daher auch das Aerifizieren als Alternative zum Vertikutieren etabliert. Dabei werden kleine Löcher in regelmäßigen Abständen in den Boden gestanzt. Auch das soll zur besseren Belüftung beitragen und wird unter anderem gern auf Fußballplätzen angewendet.
Die besten Tipps zur Rasenpflege
Viele Hobbygärtner schwören auf ihre eigenen Erfahrungen, was die Rasenpflege angeht. Doch es gibt einige Punkte, die sich etabliert haben und allgemeingültig angewendet werden können. Diese beziehen sich zum Beispiel auf die Rasenpflege, die zu der jeweils aktuellen Jahreszeit vorgenommen werden sollte. Dabei sieht die Rasenpflege im Herbst natürlich völlig anders aus als die Rasenpflege im Sommer.
Die richtige Pflege zu jeder Jahreszeit
Hobbygärtner können sich in Bezug auf die Pflege des Rasens an dieser Übersicht orientieren:
- Im Frühling
- Rasen abharken
- evtl. aerifizieren und vertikutieren
- mit Frühjahrsdünger düngen
- erster Säuberungsschnitt im März
- lehmige Böden mit Sand lockern
- bis zum Sommer bei gutem Wuchs wöchentlich mähen
- Im Sommer
- Rasen auf Wassermangel kontrollieren und ggf. bewässern
- nicht zu kurz mähen, Schattenrasen bleibt bei ca. 50 mm Länge
- Düngung im Juni mit Stickstoff
- Im Herbst
- regelmäßig harken und Laub sowie Äste entfernen
- vor der Winterpause auf fünf Zentimeter Länge mähen
- Schattenrasen auf neun Zentimeter Länge belassen
- letzte Düngung mit kaliumhaltigem Dünger
- evtl. Neuansaat im September/Oktober
- Im Winter
- keine Rasenpflege nötig
- Rasen möglichst nicht begehen
Weitere Tipps für das perfekte Grün
Zuguterletzt eine Zusammenstellung der besten Tipps, die Hobbygärtner und auch Profis für die Grünpflege geben können, die sich bewährt haben und allgemeingültig sind:
- Laub und Zweige wegen möglicher Fäulnis und schlechter Belüftung regelmäßig abharken
- kahle Stellen im Frühling oder im späten Herbst (noch vor dem Frost) nachsäen
- Rasen alle zwei bis drei Jahre kalken (nach vorheriger Bodenprobe und pH-Wert unter 6)
- Rasen im Sommer nicht bei voller Sonneneinstrahlung sprengen
- lieber einmal richtig sprengen als täglich nur wenige Tropfen (bis zu 20 Liter pro Quadratmeter)
- Hauptpflegezeit für den Rasen ist im April: erster Schnitt, vertikutieren, nachsäen
Ein Tipp zum Schluss: Viele Rasenfreunde empfehlen einen Mähroboter, weil dieser das Gras gleichmäßig kurz und Maulwürfe fernhält. Doch Naturfreunde sollten sich über die Maulwurfshügel auf dem Rasen durchaus freuen. Die aufgeworfene Erde ist locker und kann einfach breitgeharkt werden. Ist der Maulwurf hier aktiv, ist das nur ein Zeichen dafür, dass die Bodenqualität stimmt! Außerdem eignet sich die Maulwurfserde prima für das Eintopfen von Zimmerpflanzen. Sie ist nährstoffreich und frei von Unkrautsamen.