Wer immer Arbeit haben möchte, pflegt einfach den Garten! Selbst in den Wintermonaten gibt es genug zu tun, denn dann steht die Gartenplanung für das nächste Jahr an. Mein neues Projekt für diesen Winter lautet getreu dem Namen der Zeitschrift „Mein schöner Garten“. Gartenplanung wie vom Profi, so ist der Plan. Obwohl: Wie vom Profi oder gleich vom Profi machen lassen? Ich habe schon selbst versucht, die Gartengestaltung nach verschiedenen Gesichtspunkten zu planen. Heraus kam ein buntes Chaos, das nicht überall auf Gegenliebe gestoßen wäre, fürchte ich. Scheinbar sind meine Ideen nicht unbedingt „nachbarinnenkonform“. Und auch die Gattin wäre nicht ganz glücklich.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
“Selbst ist der Mann!“ oder „Kein Mensch braucht einen Gartenplaner!“
Wollen auch Sie eine komplett andere Gartengestaltung vornehmen? Ein paar neue Pflanzen hier, ein paar Steine zur Deko da. Angesichts der dauernden Trockenheit vielleicht auf Sukkulenten setzen? Doch nein, die überstehen den Winter nicht. Gebraucht werden also Pflanzen, die mit wenig Wasser und Pflege auskommen, die Terrasse und den ganzen Garten hübsch gestalten und die „was her machen“. Ich bin für mein Projekt „Mein schöner Garten – Gartenplanung auf eigene Faust“ zum Blumencenter gegangen und habe mich umgesehen. So viele verschiedene Pflanzen, die scheinbar alle etwas anderes brauchen. Ach was, wird schon schiefgehen, habe ich mir gedacht. So schwer kann das doch nicht sein! Ein Profi in der Gartengestaltung kostet mindestens 60 Euro in der Stunde und mit einer Stunde ist es ja nicht getan. Da werde ich doch arm! Ich stand nun vor folgenden Entscheidungen:
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Gartengestaltung auf eigene Faust
Wer auf das Chaos setzen will oder einen sogenannten Bauerngarten (teilweise wohl das Synonym für ein buntes Durcheinander) haben möchte, fährt damit gut. Allerdings werden Sie neben der Zeit für die Planung auch einige Nerven lassen, wenn nicht alles so wird, wie Sie, Ihre Frau oder die Nachbarn das haben wollen.
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Den Landschaftsarchitekten fragen
Garten- und Landschaftsbauer sind die Profis und müssten innerhalb kürzester Zeit meinen schönen Garten mitsamt der Gartenplanung hinbekommen. Sie bringen die nötige Erfahrung mit, wissen um die Bedürfnisse der Pflanzen und können auch verschiedene Blumen und Sträucher gut kombinieren. Perfekt! Wenn nur der Preis nicht wäre! Mehrere Tausend Euro, weil die Gartenplanung so viel Zeit in Anspruch nimmt? Klar, die Vorteile liegen auf der Hand: Alles passt optimal zusammen, die Pflanzen bekommen den besten Standort und auch die Terrasse kann als optisches Highlight einbezogen werden. Aber noch mal: Ein paar Tausend Euro für eine Skizze? Schon beim Nachdenken habe ich die Vorwürfe meiner Frau gehört.
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Gartenplanung vom Pflanzenhersteller
Eine weitere Idee, von der nur wenige wissen: Auch Pflanzenhersteller bieten die Gartenplanung als Teil ihres Marketingkonzepts mit an. Die Kosten dafür sind minimal im Vergleich zu den Honoraren für einen Garten- und Landschaftsarchitekten. Gefunden habe ich zum Beispiel das Angebot von Staudenmix.de für die Anfertigung eines Gartenplans ab 55 Euro. Das ist echt günstig und genauso professionell, denn die Mitarbeiter dort haben auch genügend Erfahrung und wissen, wo ihre Pflanzen am besten wachsen. Und die Pflanzen kann man auch gleich mitbestellen. Wer hätte gedacht, dass es gleiche Leistungen mit derart unterschiedlichen Preisen gibt?
Unsicher war ich zu dem Zeitpunkt immer noch. Doch lieber meinen schönen Garten selbst planen? Die Vorstellung, dass am Ende alles wächst und gedeiht und man selbst diesen grünen Daumen bewiesen hat – unglaublich.
Ich habe einen Garten, Zeit und tolle Ideen: Gartengestaltung allein vornehmen
Das Angebot des Pflanzenherstellers geisterte mir die ganze Zeit im Kopf herum. Doch auch 55 Euro sind Geld, das ich eigentlich anders investieren könnte. Also – doch selbst zu Stift und Papier greifen und „Mein schöner Garten“ und die Gartenplanung umsetzen. Los geht’s!
Wichtig ist zuerst, einen Maßstab festzulegen. Wie das geht, haben wir einst in der Schule gelernt. So schwer ist das nicht, nur mit einiger Rechnerei verbunden. Nach Ausmessen des Gartens und der Terrasse standen die verschiedenen Entfernungen fest und konnten jetzt auf Papiergröße umgerechnet werden. Das ist wichtig, denn wenn der Maßstab nicht passt, kommt es schnell zu Fehlplanungen. Ein Punkt für den Profi, würde ich sagen. Als problematisch habe ich auch die Beachtung der Lichtverhältnisse empfunden. Wenn an einer Stelle mittags die Sonne steht, sie dort nachmittags aber weg ist, kann ich keine sonnenhungrigen Pflanzen dort hinsetzen. Vielleicht einen Kompromiss eingehen und schauen, was wirklich wächst? Unsere Läster-Nachbarin würde sich freuen, ich sehe sie schon vor mir, wie sie mit Argusaugen das Wachstum unserer teuren Pflanzen überwacht und am liebsten jedes trockene Blatt zum Gesprächsthema der Kaffeerunde machen würde. Also lieber genau mit allen Bedürfnissen der Pflanzen befassen und nur die idealen Kandidaten auswählen. Aber ich bin doch kein Botaniker!
Mein schöner Garten: Gartenplanung nach dem Vorbild der Profis
Endlich hatte ich die Lösung: Ich suche mir einfach Vorbilder aus! Wie sehen denn andere Gärten aus bzw. was wurde dort gemacht? Immer wieder kam mir das Angebot über die Gartenplanung vom Pflanzenhersteller mit seinen minimalen Kosten von 55 Euro in den Sinn. Wie viel einfacher es doch wäre, die gesamte Gartengestaltung einfach jemand anderen machen zu lassen! Aber gut, Gartenbücher, Gartenschauen und andere Gärten können ja auch gute (und kostenlose!) Ratgeber sein. Also ab in die Bibliothek und vor allem zu verschiedenen Gartenmessen, um sich Inspirationen zu holen. Genutzt habe ich am Ende diese Quellen:
- verschiedene Gartenbücher
- Messe „Haus und Garten Träume“
- DIGA Gartenmesse
- Fotos, die beim Besuch bei meiner Schwester in dem dort befindlichen Park und von angrenzenden Grundstücken entstanden sind
Ein Tipp: Bücher lieber in der Bibliothek ausleihen, denn beim Kauf verschiedener Ratgeber reichen 55 Euro längst nicht! Das musste ich auch feststellen, als ich mit meiner Frau zu den genannten Veranstaltungen gefahren bin. Eintrittspreise, Übernachtungs- und Fahrtkosten – puh. Ideen sind zwar nicht kostenlos, aber so teuer? Mittlerweile war ich fast so weit, das Angebot des Pflanzenherstellers zu buchen.
So geht Gartenplanung: Schritt für Schritt zu meinem schönen Garten
Immer noch lautete mein Projekt „Mein schöner Garten“ und die Gartenplanung wollte ich selbst vornehmen. Nach Sichtung aller gesammelten Ideen wusste ich, was im Garten sein soll. Wie ein echter Gartenplaner ging ich nun mit Millimeterpapier und Zirkel bewaffnet ans Werk. Bleistift, Lineal und Buntstifte lagen ebenfalls bereit. Den Maßstab hatte ich ja schon festgelegt, ich hatte mich hier für 1:100 entschieden. Das war groß genug, um alle Details zu erfassen, aber noch klein genug, um auf mein Blatt zu passen. Zur Erklärung: 1 cm auf dem Papier entspricht dabei 1 m im Garten. Wenn Ihr Garten kleiner ist, kann der Maßstab auch anders gewählt werden.
Nun musste der Garten mit allen seinen Ecken und Ausbuchtungen aufgezeichnet werden. Warum nur ist das Grundstück nicht einfach rechteckig? Hier eine Nische, dort eine Ecke zum Nachbarn. Wie kompliziert, das alles aufzuzeichnen! Hilfreich war dabei der Plan bzw. die Aufzeichnung des Flurstückes. Wer einen Kredit abzahlt, hat die Grundstücksdaten in seinen Unterlagen und beim Auszug aus dem Grundbuch. Ansonsten helfen die verschiedenen Viewer, wie sie über das Geoportal (https://www.geoportal.de) abgerufen werden können.
Im dritten Schritt mussten alle bereits vorhandenen Objekte eingezeichnet werden. Auch das war mit umfassenden Vermessungsarbeiten im Garten verbunden! Die Terrasse war noch einfach, aber der genaue Standort des alten Brunnens und der großen Bäume war nicht leicht zu übertragen. Als fachkundiger Laie habe ich den Zirkel angewendet und einen maßstabsgerechten Bogen von einem Startpunkt aus gezeichnet. Dann kam ein zweiter Startpunkt mit einem weiteren Bogen. Dort, wo sich beide trafen, liegen die betreffenden Objekte.
Auch die letzten Schritte waren nicht einfach und vor allem unheimlich zeitraubend:
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Gartenplan ausmalen
Die einzelnen Flächen im künftigen Garten werden jetzt mit Tusche ausgemalt. Geht es um die Festlegung bestimmter Bereiche, können diese mit einem Buntstift koloriert werden. Mein schöner Garten sah jetzt schon fast so aus! Allerdings nur auf dem Papier.
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Schatten darstellen
Mein schöner Garten und die Gartenplanung waren noch längst nicht fertig. Die Schattenbereiche mussten noch eingetragen werden. Diese schraffieren Sie am besten und erfassen die morgendlichen und die nachmittäglichen Schatten. Nun wird deutlich, ob es Bereiche gibt, die immer in der Sonne liegen. Dort, wo sich die Schraffierungen überschneiden, sind die absoluten Schattenbereiche, in denen sich die Pflanzen wohlfühlen werden, die keine Sonne mögen.
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Kopieren und aufbewahren
Der Gartenplan ist nun fertig und sollte unbedingt mehrmals kopiert werden. Wer will all die Arbeit mit den Vermessungen schon ein zweites Mal machen müssen? Außerdem können den Kopien immer wieder Änderungen vorgenommen werden, ohne dass das Original beschädigt wird. Tipp: Dauerhafte Veränderungen im Garten sollten am besten gleich im Gartenplan erfasst werden! Ansonsten haben Plan und Garten schon bald nichts mehr miteinander gemeinsam.
Meine Tipps zur Gartengestaltung
Der Gartenplan wird am besten aus der Vogelperspektive gezeichnet. Dabei die Zäune nicht vergessen! Wer mag, kann auch in ein Programm für Landschaftsgestalter investieren und den Gartenplan direkt am PC erstellen. Das wirkt wirklich professionell, allerdings stellt sich die Frage, wie clever diese Investition ist. Wie oft wird mein schöner Garten eine Gartenplanung erhalten? Neue Ideen werden meist direkt umgesetzt und nicht jedes Mal in das Computerprogramm eingearbeitet. Wenn Sie allerdings die Gartengestaltung auch für Nachbarn übernehmen wollen oder sollen, kann das Programm wirklich nützlich sein.
Ebenfalls wichtig: Die schönste Gartenplanung bringt nichts, wenn am Ende Pflanzen gesetzt werden sollen, die man nicht mag. Oder genau die, die man schon immer haben wollte, keinen Platz finden. Die schönsten Ideen müssen also mit der Wirklichkeit in Einklang gebracht werden.
Mein Fazit: Mein schöner Garten wird anders geplant
So viel Planungsarbeit und dann: Mein schöner Garten war fertig! Allerdings nur auf dem Papier und ehrlicherweise sah die Zeichnung nicht so aus, als wäre dieses Chaos wirklich mein Garten. Dabei hatte ich so viel Zeit investiert! Noch einmal wollte ich den Gartenplan nicht überarbeiten, für das Durcheinander konnte ich mich aber auch nicht entscheiden. Das 55-Euro-Angebot vom Pflanzenhersteller war meine Rettung. Dieser Zusatzservice vom Staudenverkäufer kostete mich sogar weniger als meine Art und Weise der Ideenfindung. Ganz nebenbei bemerkt trat ein angenehmer Nebeneffekt ein: Meine Frau war zufrieden und meine ständig mit der Fehlersuche beschäftigte Nachbarin war der Wind aus den Segeln genommen. Letztens hat sie mich sogar gefragt, wer mein Landschaftsarchitekt sei. So was sei doch bestimmt teuer und ob es sich wirklich lohne, einen vierstelligen Betrag (laut ihrer Recherche) für die Gartenplanung auszugeben. Wenn die wüsste! Natürlich habe ich meinen Mund gehalten und die Dame in ihrem Glauben um unseren Reichtum gelassen. Hoffentlich liest sie das hier nicht …