Die Amaryllis pflegen wir besonders gerne, denn sie zählt neben dem Weihnachtsstern inzwischen zu den gefragtesten Zimmerpflanzen in der Vorweihnachtszeit. Bei Dekorationen und in weihnachtlich gebundenen Blumensträußen kommen ihre prächtigen Blüten bestens zur Wirkung. Doch was mache ich nach der Blüte? Mit der richtigen Pflege zeigt die Amaryllis auch im nächsten Jahr wieder ihre üppigen Blütenstände.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Name und Herkunft
Die Amaryllis wird auch als Ritterstern bezeichnet. Aus botanischer Sicht ist dies nicht korrekt, da es sich um zwei verschiedene Arten handelt. Während die Amaryllis – botanisch Belladonna-Lilie – aus Südafrika stammt, zählt der Ritterstern zu den Hippeastrum-Hybriden und kommt aus dem subtropischen Südamerika.
Wegen seiner Ähnlichkeit wurde er lange Zeit der „Amaryllis-Familie“ zugeordnet. Ob wir ihn nun Ritterstern oder Amaryllis nennen, wichtig ist, dass er uns jedes Jahr wieder seine prächtigen Blüten zeigt.
Tipp 1: Wie sollte der Standort beschaffen sein?
Mit seiner großen Zwiebel ist der Ritterstern perfekt ausgerüstet für das Klima seiner Heimat, denn Wärme, Regen- und Trockenzeit wechseln sich dort ab. Während der Blütezeit, bei uns meist von Dezember bis etwa Februar, liebt er es hell und warm. Daher sollte er im Zimmer an einem hellen Platz stehen, jedoch nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Als Temperatur sind 18-22 Grad ideal. Steht die Amaryllis zu warm, verblüht sie schneller. Der Blütenstängel der Pflanze wächst zum Licht hin. Damit er nicht krumm wird, muss der Topf immer wieder gedreht werden.
Nach der Blüte, ab Februar/März, beginnt die eigentliche Wachstumszeit, denn dann sammelt die Zwiebel Kraft für die nächste Blütezeit. Auch während dieser Phase sollte die Amaryllis hell und warm stehen. Zum Übersommern kommt sie idealerweise auf den Balkon, die Terrasse oder an einen warmen Platz im Garten.
Ab etwa August werden die Blätter welk oder ziehen ganz ein, dann beginnt die Ruhephase der Pflanze. Nun braucht sie dunkel bei etwa 5-9 Grad. Damit die Amaryllis nach der Ruhephase neu austreibt, stellt man sie etwa ab Mitte Oktober wieder hell und warm bei 18-22 Grad.
Kurze Übersicht zum Standort:
- Während der Blütezeit hell ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Temperatur 18-22 Grad
- Nach der Blüte ebenfalls hell und warm
- Ideal ist das Übersommern auf Terrasse, Balkon oder an einem warmen Platz im Garten
- Während der Ruhephase ab etwa August dunkel bei 5-9 Grad
- Zum Antreiben ab etwa Mitte Oktober wieder hell bei 18-22 Grad
Tipp 2: Wie oft und wie sollte ich die Amaryllis gießen?
Meistens wird die Amaryllis im Spätherbst als angetriebene Pflanze gekauft. Regelmäßig gegossen wird sie dann jedoch erst, wenn der Blütenschaft gut 10 cm hoch ist. Bei zu frühem Gießen treiben nur Blätter und keine Blüten aus. Beim Antreiben der Zwiebel dagegen darf man die Erde nur leicht feucht halten bis die Schafthöhe erreicht ist.
Bis sich die Blütenstände zeigen wird nun regelmäßig, aber mäßig, gegossen. Während der Blüte- und Wachstumszeit braucht die Amaryllis am meisten Wasser. Reichliches Gießen, ohne Staunässe, ist jetzt wichtig. Ab etwa Ende Juni wird das Gießen nach und nach bis zur Ruhezeit reduziert und während der Ruhephase ab etwa Anfang August entfällt es ganz.
Wie viel jeweils gegossen wird, hängt vom Standort und der Temperatur ab. Einfach mit dem Finger die Erde prüfen. Ist sie 1-2 cm tief trocken, wieder wässern. Staunässe vermeiden, sonst kann die Zwiebel faulen!
Wichtig ist, dass immer von unten gegossen wird! Dazu das Wasser in den Untersetzer geben, nach etwa 10 Minuten prüfen ob die Substratoberfläche feucht ist, restliches Wasser im Untersetzer ausgießen.
Kurzinfo zum Gießen:
- Zum Antreiben und bis der Blütenschaft gut 10 cm hoch ist, die Erde nur leicht feucht halten
- Danach wird regelmäßig, aber mäßig gegossen
- Während der Blüte- und Wachstumszeit braucht die Pflanze am meisten Wasser, bis etwa Ende Juni
- Ab Juli die Wassergaben nach und nach reduzieren
- Ab August ganz einstellen
- Gegossen wir immer in den Untersetzer, Staunässe vermeiden, restliches Wasser abgießen
Tipp 3: Wann wird die Amaryllis gedüngt?
Damit diese Zimmerpflanzen im nächsten Jahr wieder blühen, sammeln sie in der Wachstumsphase — März bis Anfang August — in ihrer Zwiebel neue Kraft. Gegen Ende der Blütezeit, meist entwickeln sich dann auch die ersten Blätter, kann man mit kleinen, wöchentlichen Gaben Blühpflanzendünger beginnen. Sind die Blüten ganz verwelkt, fängt die Wachstumsphase an.
Während dieser Zeit ist die Hauptdüngung, damit die Zwiebel Kraft sammeln kann. Nun wird die Amaryllis wöchentlich, vor allem wenn sie im Freien steht, gedüngt. Düngermenge auf der Packung beachten! Ab August werden Gießen und Düngen eingestellt. Die Ruhephase beginnt nun.
Tipp 4: Wann wird die Amaryllis geschnitten?
Die Amaryllis — korrekt Ritterstern — erfreut uns mit ihren prächtigen Blüten oft bis in den Februar/März. Doch was geschieht danach? Wegwerfen? Das muss nicht sein! Etwas Pflege nach der Blüte bringt diese Zimmerpflanzen im nächsten Winter erneut zum Blühen. Dazu gehört auch das richtige Schneiden.
Schon während der Blütezeit sollten verwelkte Blüten vorsichtig entfernt werden, da sich sonst Samenstände ausbilden, die der Pflanze Kraft rauben. Sind die Blütenstände dann ganz verwelkt, wird der Stängel mit einer scharfen Schere oder einem Messer bis auf etwa 5 cm abgeschnitten.
Die vorhandenen Blätter bleiben an der Pflanze, es bilden sich sogar im Laufe der nächsten Wochen noch mehr. Diese ziehen während der Ruhezeit ein oder vergilben und können dann vorsichtig abgenommen werden.
Vorsicht: Alle Teile der Amaryllis sind hochgiftig. Deshalb beim Schneiden und Umtopfen immer Handschuhe tragen. Bei Hautkontakt können Reizungen entstehen.
Tipp 5: Wie pflege ich die Amaryllis, damit ich lange Freude an ihr habe?
Wer es geschafft hat, seine Amaryllis mit den vorhergehenden vier Pflegepunkten in die Ruhephase zu verabschieden, kann mit einer weiteren Blüte im Winter rechnen. Allerdings passiert es manchmal, dass auch bei bester Pflege keine Blüte erscheint. Nicht aufgeben! Einfach den Pflegerhythmus das Jahr über wiederholen. Und manchmal erscheint die Blüte dann sogar im Sommer!
Was kann ich der Pflanze Gutes tun?
- Die Amaryllis liebt es, wenn ihre Zwiebelknolle im Herbst nach der Ruhezeit in frische, handelsübliche Erde umgetopft wird. Der Topf sollte nicht zu groß sein, etwa daumenbreiter Abstand zwischen Zwiebelknolle und Topfrand. In dieser Erde sind ausreichend Nährstoffe, um während der Blütezeit ohne weitere Düngergaben auszukommen. Erst nach der Blüte wird dann mit der Düngung begonnen
- Vor dem Umtopfen die äußeren, trockenen Schalen an der Zwiebelknolle entfernen. Dies hilft Schädlinge und Krankheiten zu verhindern, vor allem den Zwiebelrost
- Bis zum Erscheinen des Blütenschaftes (gut 10 cm) möchte sie wenig Wasser, nur leicht feuchte Erde. Danach regelmäßig über den Untersetzer wässern, Staunässe und ausgetrocknete Erde vermeiden. In der Ruhezeit will die Amaryllis dunkel und trocken stehen, bis etwa Mitte Oktober der Wachstumskreis neu beginnt
- Als subtropische Pflanze liebt sie helle und warme Standorte am Fenster, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Temperatur sollte 22 Grad während der Wachstums- und Blütezeit nicht übersteigen. Zum Übersommern zieht die Amaryllis gerne auf Balkon, Terrasse oder in den Garten an ein schattiges Plätzchen um. Ist sie dann mit Tageslicht, Wasser und Nährstoffen gut versorgt, legt sie in der Zwiebelknolle die neuen Blüten an
- Bekommt die Amaryllis zu wenig Licht und wird sie zu früh reichlich gegossen, erscheinen nur die schmalen, langen Blätter und keine Blütenstände
- Verwelkte Blüten vorsichtig abschneiden, sonst bilden sich Samenstände, die der Pflanze Kraft rauben. Außerdem hinterlassen die abgefallenen Staubgefäße und Blüten unschöne Flecken
- Die Blütenstände der Amaryllis mögen es hell, daher wächst der Stängel dem Licht nach und wird krumm. Um dies zu vermeiden, sollte man den Topf immer wieder drehen
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