Die Bienenweide ist der Bienen liebstes Restaurant. Und es ist entschieden: Unser Garten soll bienenfreundlicher werden und Bienen, Hummeln sowie weiteren Insekten Nahrung bieten. Das muss schon beim Gartenplan bedacht werden, der entsprechend angepasst wird. Also planen wir die Bienenweide für reichlich nette Besucher ein.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Bienenweide im Gartenplan: Professionell planen und im Sommer genießen
Unser Garten war lange Zeit ein trostloser Anblick, obwohl er voller Blüten war. Immer wieder schielte meine Frau auf die Gärten in der Nachbarschaft. Wie immer war dort das Gras viel grüner bzw. die Blumen viel bunter. Doch nach und nach musste auch ich einsehen, dass unsere Blumen vor allem Unkräuter waren, die mehr und mehr zu Wucherpflanzen wurden. Der Garten war schon lange nicht mehr ansehnlich oder gar vorzeigbar. Gartenpartys haben wir vermieden und stattdessen die Gäste nur noch auf der Terrasse direkt am Haus begrüßt. Das soll nun anders werden! Das neue Jahr wird mit einem tollen Garten starten, der exakt geplant wurde und bestenfalls an die Gärten in den Hochglanzmagazinen erinnert. Darin wiederum tummeln sich Bienen und Hummeln, Schmetterlinge und weitere Insekten. Und natürlich unsere Gäste, die begeistert von unserem Gartenplaner sind. So zumindest sieht meine Idealvorstellung aus. Die muss ich jetzt nur noch umsetzen!
Der passende Gartenplan muss her
Ich habe mich dazu entschieden, nichts mehr dem Zufall zu überlassen. Ein Gartenplan muss her und der muss auch unsere gewünschte Bienenweide beinhalten. Das sollte kein Problem sein, denke ich, denn Profis für die Gartenplanung gibt es überall. Gedacht und auf die Suche gemacht! Genau die gestaltete sich aber deutlich schwieriger und vor allem musste ich feststellen, dass die Kosten für den professionellen Gartenplaner immens waren. Mit dem Geld könnte ich selbst einen Kurs in Imkerei machen und die passenden Blumen für meine Bienen kaufen! Das muss doch auch anders gehen.
Vier Wege führen nach Rom: Ist der Profi für die Gartenplanung wirklich nötig?
In dem Fall führen die Wege nicht nach Rom, sondern zum mehr oder weniger gut funktionierenden Gartenplan. Meine Überlegungen sahen wie folgt aus:
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Intuitiv den Garten anlegen
Bisher haben wir einfach aus dem Bauch heraus gegärtnert. Die Pflanzen, die uns gefallen haben, bekamen ihr Plätzchen auf Zeit in unserem Garten. Auf Zeit deshalb, weil nicht alle auf Dauer bei uns blieben. Manche entschieden sich dafür, ihr Leben im Diesseits zu beenden. Die intuitive Variante ist somit für alle geeignet, die Zeit, Geld und genügend Nerven haben, um den Garten immer wieder neu anzulegen.
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Den Profi hinzuziehen
Mein bester Kumpel gab mir den Tipp, es doch beim Landschaftsgärtner zu versuchen. Gesagt, getan. Der Landschaftsarchitekt ist ein echter Profi. Der macht keine Fehler bei der Gartenplanung! Er weiß auf alles eine Antwort, ein Gespräch mit ihm ist definitiv lehrreich. Zusammensetzung der Pflanzen, ausgewählte Bienenpflanzen, Bodenverhältnisse, Einbeziehung von Wegen, Terrasse und Spielplatz für die Enkel – an alles wird gedacht. Mit ihm hätten unsere Pflanzen die besten Chancen, groß und alt zu werden, dachte ich. Bis ich das Kostenangebot sah und meine Frau meinte, dass wir uns nach Bezahlung des Honorars gar keine Pflanzen mehr leisten könnten. Ein hoher vierstelliger Betrag sollte für die Gartenplanung fällig werden. Danke, aber: Nein, danke.
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Einen Profi aus Leidenschaft fragen
Nun heißt es ja immer, es sollten Vergleichsangebote eingeholt werden. Das haben wir auch gemacht und uns nicht an einen weiteren Landschaftsplaner gewendet, der mit der Gartenplanung sein Einkommen erzielt, sondern wir sind auf das Angebot von staudenmix.de gestoßen. Auch dort sitzen Profis, sie sind Gärtner von Beruf und bieten in der Fachgärtnerei die Gartenplanung quasi als Zusatzleistung an. Hier stecken Marketinggründe hinter dem Angebot zur Planung, welches ab 55 Euro je nach Aufwand möglich ist. Damit ein Beet oder ein Garten funktioniert, muss auf die Punkte rund um Zusammensetzung und Abstände der Pflanzen geachtet werden, es wird eine Wahl zwischen Gruppenstauden, Solitärpflanzen, Gerüstbildnern und Bodendecker getroffen. Einsaat oder Zwiebelpflanze? Die Antwort ist für die Fachgärtner kein Problem. Möglich ist es auch, die Entwurfsplanung bei Neuanlage des Gartens selbst vorzunehmen und die Detailplanung von den Profis machen zu lassen. Diese Variante gefällt mir persönlich am besten und sie erspart mir Unmengen an Arbeit und Zeitaufwand.
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Selbst den Gartenplan zeichnen
Ich wollte es wenigstens versuchen und habe den Gartenplan selbst gezeichnet. Millimeterpapier, Maßband und Ballpen wurden meine täglichen Begleiter. Ich habe den Umriss des Gartens aufs Papier gebracht, alle Nischen und Winkel ebenso eingezeichnet wie den Standort der alten Kastanie und unserer Terrasse. Gartenwege wurden geplant, neue Plätze für Büsche und Bäume vorgesehen. Ich habe sogar versucht, die Frage, welche Pflanzen für die Bienenweide sich bei uns am wohlsten fühlen würden, zu beantworten. Das war nicht leicht, immerhin bin ich eben kein Pflanzenexperte mit grünem Daumen. Meine Frau auch nicht, auch wenn sie das nicht zugeben würde.
Der Gartenplan von der Fachgärtnerei war für uns perfekt
Bienenweiden sind mehr als nur Beete, auf die viele verschiedene Blumenarten ausgesät werden. Sie müssen den richtigen Standort bekommen, damit sich die kleinen Brummer wohlfühlen. Außerdem kommt es auf die Auswahl der passenden Pflanzen an, die möglichst lange blühen und den Bienen sowie weiteren Insekten über viele Wochen und Monate Nahrung bieten sollen. Es soll zudem nicht nur um die Hilfe für Honigbienen gehen, auch die heimischen Wildbienen wollen wir unterstützen. Wir entschieden uns daher dafür, den Gartenplan von staudenmix.de anfertigen zu lassen. Die Kosten sind gering im Vergleich zu dem Nutzen, den wir davon haben. Außerdem bekommen wir im nächsten Jahr die Stauden direkt pflanzfertig nach Hause geliefert und müssen sie nur noch an die dafür vorgesehenen Stellen pflanzen. Perfekt für alle, die einen etwas weniger grünen Daumen haben.
Bienenweide im Garten: Die Theorie hinter der Wunschvorstellung
Wir haben uns auf verschiedenen Seiten im Internet schlaugemacht, um nötige theoretische Hintergrundinfos zu Bienenweiden zu finden. Mittlerweile sind wir echte Profis und wissen auch dank der Infos aus der Fachgärtnerei genau, welche Pflanzen besonders reich an Nektar und Pollen sind und welche Blumen als Magnete für Insekten aller Art gelten. Um nun unseren perfekten Garten planen zu können, haben wir uns damit beschäftigt, was überhaupt eine Bienenweide ausmacht.
Gepflanzt werden sogenannte Trachtpflanzen, die häufig für uns Menschen unscheinbar blühen, die aber für Bienen sehr gut geeignet sind. Eine einzige Biene ist in der Lage, bis zu 1000 Blüten zu bestäuben! Wir haben uns sagen lassen, dass im Garten eine Mischung aus Früh-, Sommer- und Herbstblühern ideal sein, damit die Bienen möglichst lange im Jahr etwas zum Sammeln finden.
Bäume und Sträucher für unsere Bienenweide
Bienen lieben Gehölze und Sträucher, die ihnen nicht nur sehr viel Nahrung bieten, sondern die gerade für Wildbienen auch die Möglichkeit parat haben, als Unterschlupf genutzt zu werden. Eschenahorn wird daher auch in unserem Garten zu finden sein, er blüht schon im März und kann bis zu sieben Meter hoch werden. Interessant ist auch der Tupelobaum, der aber erst nach rund 15 Jahren das erste Mal blüht. Das war uns dann doch zu lange und wir entschieden uns gegen ihn. Auch die folgenden Sträucher kamen für uns in die engere Auswahl:
- Blut-Johannisbeere
- Blumenesche
- Robinie
- Tulpenbaum
- Trompetenbaum
Unser Garten ist leider zu klein, um alle diese Sträucher und Bäume zu pflanzen. Doch sicherlich finden wir in den nächsten Jahren noch die eine oder andere Stelle, an der wir eine Bienenweide in Form eines blühenden Baumes anlegen können.
Weitere Pflanzen als Bienenweide
Wir haben uns verschiedene Vorträge auf der Bundesgartenschau 2021 in Erfurt angehört, wobei wir im letzten Jahr noch gar keine neue Gartengestaltung planten. Doch an der Bienenweide waren wir schon damals interessiert. Diese Infos kamen uns nun zugute und wir konnten neben den Empfehlungen der Fachgärtnerei auch einige eigene Ideen bezüglich möglicher Bienenpflanzen einbringen. Efeu und Wilder Wein sind als Rankpflanzen bei uns eingezogen. Katzenminze, Purpurglöckchen und Lungenkraut durften als Stauden in unseren Garten kommen. Auch Storchschnabel, Färberkamille und Buschmalve sind heute bei uns beheimatet. Wir haben uns sagen lassen, dass auch die folgenden Stauden und Zwiebelpflanzen sehr gut als Bienenweide geeignet seien:
- Duftnessel
- Fetthenne
- Winterling
- Schneeglöckchen
- Klatschmohn
- Kornblume
- Kornrade
- Männertreu
- Bergsteinkraut
- Duftsteinrich
Die Fachgärtnerei hat uns entsprechende Vorschläge gemacht. Das Schöne daran ist, dass sie nicht nur wahllos Pflanzen zusammenstellt, die als Bienenweide gut funktionieren, sondern auch darauf achtet, dass die Farbzusammenstellung und die Blühzeitpunkte passend sind. Nach und nach werden wir sicherlich noch die eine oder andere Pflanze ergänzen. Auf jeden Fall werden wir den wichtigsten Tipp beherzigen: Den Gartenplan aktuell halten! Egal, ob es hier um Bienenweiden oder einfach nur die Gartenplanung mit Rasenfläche und Gemüsebeeten geht, ist es deutlich weniger Arbeit, wenn alle Veränderungen im Gartenplan festgehalten werden. So ersparen wir uns eine erneute Ausmessung und Aufzeichnung aller Gegebenheiten im Garten.
Gartenplan: Beispiele für Pflanzplan, Gestaltungsplan und Gartenplan
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Beispiel #1: ein Gestaltungsplan für ein freistehendes Haus
Dieser dient bei einem Neubau als Diskussionsgrundlage, wie man den Garten gemäß den gemachten Vorgaben aufgliedern kann. Die Vorgaben werden zuvor mit einem interaktiven Fragebogen erarbeitet. In diesen Gestaltungsplänen sind ausschließlich die baulichen Elemente sowie die Großgehölze eingezeichnet und die verschiedenen Bereiche wie z.B. den Naschgarten, einen Sitzplatz usw. benannt. Rasenflächen und Beetflächen sind ebenfalls eingezeichnet. Auf der Basis dieses Gestaltungsplans entstehen dann die Detailpläne für die einzelnen Beetflächen.
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Beispiel #2: ein Gestaltungsplan für zwei Doppelhaushälften
Auch hier dient der Gestaltungsplan der Veranschaulichung einer Idee für die Gartengestaltung. Hier sind die Vorgaben des Bauherren eingeflossen und haben die Platzierung der baulichen Elemente berücksichtigt.
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Beispiel #3: Gartenplanung für ein Wohnhaus mit großzügiger Gartenfläche hinter dem Haus
An diesem Beispiel eines Gartenplans zeigt sich die Gartenplanung für ein Wohnhaus auf einem eher langgestreckten Grundstück. Zu beiden Seiten grenzen Nachbargrundstücke an, so dass hier auch die Themen Sichtschutz und Abgrenzung zum Tragen kommen. Auf Basis dieses Gestaltungsplans ist eine Detailplanung möglich, welche eine vollständige Pflanzliste einschließt.
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Beispiel #4: Gartenplan für ein Wohnhaus mit Carport und sehr unregelmäßiger Grundstücksform
Unregelmäßige Flächen sind für das Auge spannend anzusehen. Dieses Beispiel eines Gartenplans bzw. Gestaltungsplans nutzt diesen Umstand und verstärkt die vorkommenden Unregelmäßigkeiten noch durch die geschwungene Linienführung bei der Begrenzung der Rasenfläche rechts oben. Auch hier gilt: dieser Gestaltungsplan bildet die Grundlage für weiterführende Gespräche mit dem Gartenbauer und führt zum detaillierten Pflanzplan, welcher eine vollständige Liste aller zum Einsatz kommenden Stauden enthält.
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Beispiel #5: Gartenplan für ein Wohnhaus mit zwei Terrassen vor und hinter dem Wohngebäude
Dieses Beispiel zeigt hinter dem Wohnhaus eine Rasenfläche mit einem Ruhebereich. Die beiden Terrassen sind gegen den übrigen Garten abgegrenzt. Dennoch bietet die Terrasse vor dem Haus den Blick auf den Vorgarten und die Straße und somit auf kommende Besucher.
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Beispiel #6: Pflanzplan für Beete an einer Terrasse
Die Pflanzpläne sind gewissermaßen Detailpläne für die Pflanzbeete. In den Pflanzplänen finden sich die einzelnen Stauden wieder, welche verwendet werden sollen. Die Stauden sind genau positioniert und mit Stückzahlen angegeben und zusätzlich durch Symbole gekennzeichnet. Mit Hilfe dieses Pflanzplans kann man die Pflanzen selbst auf der Fläche auslegen und schließlich einsetzen. Im Vorfeld wurde natürlich die Stilrichtung und die Farbgebung im Beratungsgespräch abgeklärt. Dies geschieht mittels eines interaktiven Fragebogens. Bei der Planung dieser Beete achtet der Gartenplaner darauf, dass die Beete das ganze Jahr über sehenswerte Aspekte bieten. Dies erreicht der Gartenplaner durch eine gezielte Blütenabfolge, durch die Verwendung von Zwiebelpflanzen, durch die Berücksichtigung der Blattstrukturen und des Habitus sowie über den Verzicht auf einen Rückschnitt im Herbst.
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Beispiel #7: Pflanzplan für insektenfreundliche Staudenbeete
Staudenbeete für Insekten sind sehr beliebt. Dieses Beispiel für einen Pflanzplan zeigt eine farbenprächtige Umsetzung des beliebten Themas. Auch hier finden sich alle geplanten Stauden mit Stückzahlen wieder.
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Wo kann man diese Beispiele für die Gartenplanung erhalten?
Die Pflanzpläne und Gestaltungspläne wurden uns freundlicherweise von staudenmix.de zur Verfügung gestellt. Diese sind dort erhältlich.
Mein Fazit: Ja, es braucht einen Profi für die Gartenplanung
Die Zeiten, in denen ich den Garten intuitiv führte, sind endgültig vorbei! Heute wird mein Garten durch eine schöne Bienenweide, durch sich schlängelnde Wege, eine Terrasse und sichtgeschützte Bereiche dominiert. Alles ist die Arbeit eines Profis und ich bin doch nicht arm dabei geworden! Meine Frau war begeistert, als sie von dem Angebot ab 55 Euro hörte und es stand außer Frage, die Fachgärtnerei zu beauftragen. Mein bester Kumpel hingegen konnte es nicht glauben und denkt, ich würde ihn auf den Arm nehmen. Als wenn ich das schaffen würde! Schon jetzt freue ich mich auf den nächsten Sommer, wenn meine Frau und ich im Garten auf der Hollywoodschaukel sitzen und unseren herrlich blühenden Bienengarten betrachten. Und das unter den wachsamen Augen der Nachbarschaft, die sich nun fragen wird, wie wir uns das alles bloß leisten konnten.