Wie glücklich können sich die Familien schätzen, die einen eigenen Garten zur Verfügung haben. Platz und frische Luft, Freiraum und ein eigener Spielplatz – einfach toll. Und das Schöne: Ein individueller „Kindergarten“ bzw. Familiengarten muss nicht einmal teuer sein.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Ein Garten für alle Fälle
War der Garten früher einmal Mittel zum Zweck, nämlich zum Anbau des eigenen Gemüses, ist er heute eher zum Erholungsort geworden. Natürlich wird auch in der modernen Zeit etwas Gemüse angebaut – Salat, Zucchini, Möhren, vielleicht Kartoffeln und Tomaten, doch weitaus mehr Bedeutung haben die oftmals recht kleinen Gärten als Oase der Ruhe und Entspannung.
Hier sind gemeinsame Grillabende mit Freunden und der Familie möglich. Die Kinder haben ihren eigenen Abenteuerspielplatz und die Hollywoodschaukel wird zum romantischen Ort, um gemeinsam den Sonnenuntergang zu beobachten.
Eltern und Kinder können sich zurückziehen und lassen den Alltag außen vor. Damit das aber möglich ist, muss der Garten kindgerecht gestaltet sein. Denn wer immer Angst haben muss, dass den lieben Kleinen etwas passiert, kann sich nicht entspannen. Ein Beispiel dafür ist der Gartenteich.
Wunderschön gestaltet, kann er ein kleines Idyll werden. Doch was, wenn das Krabbelkind hineinfällt? Beziehen Sie derartige Überlegungen schon in die Planung des Gartens mit ein, planen Sie eher mittel- bis langfristig als zu kurzsichtig!
Beete richtig vorbereiten
Damit der Sommer kommen kann und es bald wieder Zeit wird die Sonnentage mit der ganzen Familie im Garten zu verbringen, sollte die Beetvorbereitung nicht zu kurz kommen. Wird hier gewissenhaft gearbeitet, erstrahl die Pflanzung bald in voller Pracht. Das muss auch gar keinen großen Aufwand darstellen. Ein paar Tipps und Tricks helfen bei der Umsetzung.
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Zum Download: Beete vorbereiten, einfach und richtig planen & mehr
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Beetplanung
Je korrekter die Planung umso größer hinterher die Freude mit dem Garten. Wer es sich einfach machen will, der schaut sich mal meine kostenlosen Tipps zur Beetplanung an: https://staudenmix.de/beetplanung
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Beet vorbereiten
Wenn die Pflanzen perfekt wachsen sollen, braucht es etwas Vorbereitung des Beetes. Das ist einfacher, als die meisten denken. Damit man nichts vergisst, habe ich das mal in einer einfachen Tippliste zusammengestellt: https://staudenmix.de/beetvorbereitung
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Beetaufteilung
Die Einteilung der Beete trägt später viel zum optischen Eindruck bei. Es macht so viel aus und man sollte nur ein paar ganz einfache Regeln beachten. Wer das mal schnell kennenlernen möchte, dem empfehle ich meine Tipps zur Beetaufteilung: https://staudenmix.de/beetaufteilung
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Beete einpflanzen
Nicht jede Pflanze möchte eine besondere Behandlung erfahren. Manche schon. Und es gibt ein paar einfache Dinge, deren Beachtung uns die Pflanzen mit einem langen und blütenreichen Leben danken. Hier meine Tipps und Tricks: https://staudenmix.de/einpflanzen
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Pflegetipps
Staudenbeete sind sehr einfach zu pflegen. Mit ein paar wenigen, dafür wichtigen Griffen klappt auch das. Meine Checkliste zum Download hilft auch hier: https://staudenmix.de/profitipps
Klettern im Garten: Ein Abenteuer für Kinder
Viele heutige Eltern werden sich noch an die eigene Kinderzeit erinnern und daran denken, wie es einst war: Hier der große Hofbaum, auf den geklettert werden konnte, dort hinten, auf dem Feld, die alte Eiche. Sie war Träger des selbst gezimmerten Baumhauses. Das ist heute kaum noch möglich, daher ist es umso wichtiger, den Kindern wenigstens ähnliche Möglichkeiten zu bieten.
Denn kein Klettergerüst und keine Kletterwand der Welt können die Natur ersetzen. Sicherlich ist es nicht allen Eltern möglich, den guten, alten Kletterbaum im Garten zu haben – wer einen Garten neu kauft und dort für eine schöne Bepflanzung durch Bäume sorgt, wird dies eher für die Enkelkinder als für die eigenen Kinder tun.
Lassen Sie alte Baumstümpfe im Garten stehen, dort können Kletter- und Geschicklichkeitsübungen stattfinden. Büsche und Sträucher sind ideale Verstecke – und derartige Spiele sind noch lange bis in die Grundschulzeit hinein angesagt! Vielleicht lässt sich auch ein eigenes Baumhaus aufstellen.
Wenn schon kein Baum vorhanden ist, dann tun es auch große Pfähle, die im Boden einbetoniert werden und so ausreichend Halt bieten. Handwerklich geschickte Väter (oder Mütter) bauen solche Baumhäuser nach eigenen Ideen selbst, andere besorgen sich den Bausatz im Fachhandel.
Letzteres ist natürlich die etwas teurere Variante, dafür können Sie jedoch sicher sein, alles zu bekommen, was Sie brauchen und das in den Abmaßen, die nötig sind. Bei DIY müssen Sie ein wenig rechnen und überschlagen, wie viel Holz, Schrauben, Scharniere und Dachpappe Sie benötigen, um ein kleines Baumhaus zu zaubern. Dafür können beim Bauen selbst auch die Kinder viel Spaß haben und eigene Gestaltungsideen einbringen.
Der Bestimmung folgend: Der Garten als Anbaumöglichkeit für Gemüse
Während die Kinder im Garten vor allem eine Spielmöglichkeit sehen, wollen die Erwachsenen doch bitte gern etwas anbauen. Das muss nicht nur Gemüse sein. Auch ein kleines Obstbäumchen findet sicherlich Platz, ebenso die Kräuter, die in der täglichen Küche verwendet werden. Haben Sie einen kleinen Garten, sollten Sie auf niedrig wachsende Bäume achten – Kirsche, Birne und Apfel als Hochstämme sind ungeeignet.
Sie werden zu groß und besitzen zu ausschweifende Kronen. Es wäre ärgerlich, wenn Sie die Bäume Jahr für Jahr zu stark zurückschneiden müssten, was außerdem am Ende für Ernteeinbußen sorgt. Niedrigstämme sind die bessere Wahl und lassen auch die Kinder an das reife Obst besser herankommen. Kletterbäume werden solche Obststämme aber nicht!
Planen Sie gemeinsam mit den Kindern, was im nächsten Gartenjahr an welcher Stelle angebaut wird. Welche Pflanze benötigt welchen Standort, kann eine Sorte Gemüse im Schatten besser gedeihen oder braucht eine Sorte Halbschatten? So lernen die Kinder auf spielerische Weise, welche Bedürfnisse die Pflanzen haben, um gut zu wachsen und gute Erträge zu liefern.
Weitere Tipps für das Gärtnern mit Kindern beziehen sich auch darauf, die Kleinen auch bei der Bearbeitung des Bodens einzubeziehen.
Kein Kind wird im Herbst das Beet umgraben können, doch ein wenig Unkraut jäten, die reifen Gemüsepflanzen ernten und zubereiten können schon Kindergartenkinder.
Tipp: Vorsicht beim Unkraut zupfen – sehr kleine Kinder sind dabei manchmal etwas zu eifrig und pflücken einfach alles, was grün ist.
Video: Kompost Herstellung ganz einfach
Der Kompost als Kreislauf des Lebens
Wer mit Kindern gärtnert, kann diesen ganz spielerisch den Kreislauf des Lebens näherbringen. Legen Sie dazu einfach einen eigenen Komposthaufen an. Hier kommen all die Schalen und verdorbenen Früchte hin, zwischendurch streuen Sie etwas Erde ein. Im Herbst wird der Komposthaufen umgesetzt und darf dann noch einmal ruhen. Vor dem Ausbringen der umgewandelten Erde wird der Kompost gesiebt.
Ihr Kind lernt praktisch nebenbei, wie etwas auf den Beeten angebaut wird, wie es wächst, die Erträge zu Speisen verarbeitet werden. Die Reste der Pflanze wandern auf den Komposthaufen und zerfallen dort wieder zu der Erde, aus der im übernächsten Jahr erneut neue Pflanzen wachsen können. Ein Schnellkomposter ist zwar auch in vielen Gärten zu finden, allerdings ermöglicht er keine natürliche Verrottung und lässt die Kinder weniger gut zu intensiven Beobachtern werden.
Hilfe für kleine Tiere
Die meisten Kinder wollen kleinen Tieren helfen und auch im eigenen Garten etwas für diese tun. Im Winter ist das Vogelhäuschen obligatorisch, in dem schon die Kleinsten ein wenig Futter für die Gartenvögel auslegen können. An den Baum hinter dem Haus kommen noch grüner Speck und Meisenring und schon sind alle versorgt!
Auch im Sommer lässt sich für die gefiederten Mitbewohner einiges tun. Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine kleine Wasserschale auf, die als Tränke und Badestelle für Vögel dienen kann. Ihr Kind wird begeistert sein, wenn es die badenden Spatzen beobachten kann.
Hängen Sie auch Nistkästen für unterschiedliche Vogelarten auf und beobachten Sie mit Ihrem Kind, wenn im frühen Sommer die Jungen erste Flugversuche unternehmen. Solche Nistkästen können Sie fertig im Handel erwerben oder bauen sie ganz einfach nach Anleitung selbst. Welcher Vogel welche Art von Nistkasten bevorzugt, können Sie auf verschiedenen Seiten im Internet und beim NABU nachlesen.
Wichtig: Schützen Sie den Kasten vor Mardern und Katzen durch einen entsprechenden Standort sowie durch manuelle Maßnahmen (z. B. durch das Anbringen von Drähten oder Zweigen, sodass die Räuber nicht von unten an den Nistkasten gelangen).
Doch sicherlich wollen Sie nicht nur Vögel im Garten haben. Für Insekten können Sie ein Insektenhotel zaubern (oder fertig kaufen) und aufstellen. Es braucht nicht viel, um all dem summenden und fliegenden Getier ein Zuhause zu bieten!
Auch ein Steinhaufen sollte nicht fehlen: Stapeln Sie Feldsteine lose übereinander und bieten Sie damit Eidechsen und anderen Kriechtieren ein tolles Heim. Ein Laubhaufen oder ein Haufen aus losen Ästen kombiniert mit Laub kann Igeln als Unterschlupf dienen. Für den Winter können Sie ein Igelhaus aufstellen, das schützend und sicher ist.
Mit Sicherheit wird auch Ihr Kind viel Spaß daran haben, all die verschiedenen Tierarten kennenzulernen und zu beobachten!
Die eigene Feuerstelle einplanen
Viele Gartenbesitzer wollen abends gemütlich am Lagerfeuer sitzen. Die Kinder möchten Stockbrot backen, Kartoffeln und Würstchen über dem Feuer garen. Es hat etwas vom Wilden Westen, von Abenteuer und Freiheit, in den Ferien abends draußen zu sitzen und dem Feuer zuzusehen.
Wichtig ist allerdings, dass Sie dafür eine eigene Feuerstelle vorsehen. Diese können Sie zum Beispiel mit alten Baumstämmen umgeben, sodass nicht jedes Mal die Suche nach Stühlen beginnt, wenn es heißt, dass das Lagerfeuer entzündet wird.
Sollten Sie nicht ausreichend Platz für eine Terrasse und eine separate Feuerstelle haben, verbinden Sie einfach beides miteinander. Hierfür gibt es spezielle Feuerstellen, die auf der Terrasse aufgebaut werden können und in denen verschieden große Holzscheite zu verbrennen sind. Sie möchten es etwas einfacher haben? Dann setzen Sie auf eine Feuerstelle, die mit Bioethanol funktioniert.
Hierbei entstehen weder Rauch noch Schmutz und Sie sind nicht vom Wind abhängig – kein Rauch wird in die geöffneten Fenster der Nachbarn getrieben! Dennoch entwickeln auch derartige Feuerstellen ordentliche Temperaturen. Sie sollten daher Ihre Kinder unbedingt auf die Gefahren des offenen Feuers hinweisen.
Gartenmöbel für die Familie
Wer es im Garten gemütlich haben möchte, braucht dafür die entsprechenden Gartenmöbel. Für den einen sind das die Hollywoodschaukel, ein Tisch und Stühle, der andere möchte unbedingt einen Hängesessel und die Hängematte aufhängen bzw. aufstellen. Da die Kinder aber alles zum Toben und Spielen in Beschlag nehmen werden, ist es ratsam, nicht zwingend die teuersten und besten Gartenmöbel aufzustellen – oder gleich von Anfang an „Tabuzonen“ einzurichten.
Denken Sie auch an die angemessene Größe der Möbel – die Kleinen sollten schon eine Chance haben, vom Stuhl an den Tisch zu gelangen. Ansonsten kann auch ein separater Kindertisch hilfreich sein. Dieser wird einfach neben den „Erwachsenentisch“ gestellt. Besonders für Kinderpartys empfehlenswert! Gern werden Ihre Kinder auch die Kinderhollywoodschaukel nutzen, die aber unbedingt möglichst fest verankert werden muss. Denn nur zu gern wird diese ihrem Namen entsprechend zum Schaukeln genutzt werden – und wild genug geht es nie!
Weniger ein Möbelstück, aber doch unverzichtbar: die Gartenlaube. Hier findet alle Gartengeräte Platz, die Sie im Laufe eines Gartenjahres benötigen. Hacke und Spaten, Harke und Gießkanne, Eimer und Körbe werden dort untergebracht. Hängen Sie gefährliche Gartengeräte so auf, dass sie nicht von Kindern heruntergezogen werden können. Im besten Fall sichern Sie Hacken, Gartenscheren, Rasentrimmer und andere Gegenstände in einem separaten Schrank, der nicht von den Kleinen geöffnet werden kann.
Hängen Sie Harken, Hacken, Spaten und Sensen auf, so haben Sie zwar unten Platz, laufen aber Gefahr, dass die Kinder an den Stielen ziehen und sich die Geräte auf den Kopf ziehen. Stellen Sie sie daher besser auf dem Boden auf. Sensen und ähnlich gefährliche Werkzeuge gehören in einen abgeschlossenen Raum, der für die Kleinen nicht zugänglich ist!
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