Lilien richtig pflanzen und pflegen

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Lilien gehören zu den ältesten Gartenpflanzen. Es gibt sie in zahlreichen Arten und Farben, für alle möglichen Standorte und mit den unterschiedlichsten Blütezeiten. Schon vor 4000 Jahren wurde diese extravagante Blume im alten Ägypten, in Rom, Griechenland, China und Japan wegen ihrer Schönheit geschätzt. Tipps zu Pflanzung und Pflege.

Gattung und Herkunft

Die Lilien (botanisch Lilium) gehören zur Gattung der Liliengewächse (Liliaceae), welche etwa 120 Arten umfasst. Die überwiegend winterharten Zwiebelblumen sind mehrjährig, unterscheiden sich jedoch stark in Größe, Farbe, Blütezeit und Standortansprüchen.

Jahrhundertelang waren nur wenige Arten bekannt, darunter die anspruchsvolle, reinweiße Madonnenlilie und die Türkenbundlilie mit ihren dunkel gefleckten, rosapurpurnen Blüten. In den letzten Jahrzehnten wurden anspruchslosere Arten entdeckt und zahlreiche robuste Hybridsorten gezüchtet, die oft kräftiger und farbenprächtiger sind als die Mutterpflanzen. Mit ihren attraktiven Blüten zählen sie nach den Rosen zu den beliebtesten Zierpflanzen.

Ihren Ursprung hat die Gattung der Lilien im Himalaya. Inzwischen ist ihre Verbreitung im gemäßigten Klima vieler Länder der nördlichen Halbkugel wie etwa in ganz Europa, im Kaukasus, Nordamerika, China und Japan.

Die Lilien (botanisch Lilium) gehören zur Gattung der Liliengewächse (Liliaceae), welche etwa 120 Arten umfasst.(#01)

Geschichtliches und Symbolik der Lilie

In der Heraldik ist die Lilie ein Symbol der französischen Monarchie. Vermutlich um das Jahr 1000 wurde sie erstmals im Kronornament eines fränkischen Königs dargestellt. Weitere Könige verwendeten die Lilie auf ihren Insignien, sodass sie im Laufe der Jahre als Fleur-de-Lys, Französische Lilie, bezeichnet wurde. Die drei Lilienblätter bedeuten Glaube, Ritterschaft und Weisheit. Heute kommt die Lilie auch in zahlreichen Stadtwappen vor.

Symbolisch bedeutet sie Reinheit — vor allem die Madonnenlilie — Unschuld, Liebe, Fruchtbarkeit und Weiblichkeit. Schon in der Antike und auch heute werden Auszüge der Madonnenlilie in Cremes, Salben, Ölen und Parfüms verwendet.

Die meisten Lilien bevorzugen sonnige, ungestörte Plätze, die durch Sträucher oder höhere Stauden etwas Windschutz bieten.

Die meisten Lilien bevorzugen sonnige, ungestörte Plätze, die durch Sträucher oder höhere Stauden etwas Windschutz bieten.(#02)

Lilien: Standort und Boden

Die meisten Lilien bevorzugen sonnige, ungestörte Plätze, die durch Sträucher oder höhere Stauden etwas Windschutz bieten. Der Boden sollte gut durchlässig und eher kalkarm sein. Ideal für diese Lilien ist ein Staudenbeet, in dem sie für viele Jahre ihren festen Platz haben.

Die Sorten der Türkenbundlilien dagegen lieben lichten Schatten und einen feuchten, humosen und eher kalkhaltigen Boden. Dekorativ wirken sie an Teichrändern, dürfen jedoch nicht im Wasser stehen.

Lilien lassen sich auch sehr gut in Töpfen auf Terrasse und Balkon kultivieren, brauchen dann aber einen guten Wasserabzug. Die Pflege ist wie bei Freiland-Lilien, allerdings müssen sie zur Überwinterung in einen kühlen Raum.

Der Boden um die Lilien darf nicht austrocknen, besonders nicht während der Wachstumszeit und bei Trockenperioden.

Der Boden um die Lilien darf nicht austrocknen, besonders nicht während der Wachstumszeit und bei Trockenperioden.(#03)

Lilien pflanzen

Lilienzwiebel müssen kräftig und groß sein, mit einem gut ausgebildeten Wurzelsystem. Die Schuppen sollten fest aufeinanderliegen und da die Zwiebeln keine feste Außenhaut haben, dürfen sie nicht lange ungeschützt lagern. Lilien kann man jederzeit zwischen Spätsommer und zeitigem Frühjahr pflanzen, solange der Boden frostfrei ist. Empfehlenswert ist jedoch die Pflanzung im zeitigen Frühjahr, damit werden eventuelle Schäden durch Frost vermieden.

Vor dem Pflanzen den Boden gut lockern und etwas verrotteten Kompost untermischen. Bei schweren Böden etwas Sand zugeben. In kleinen Gruppen zu 3-5 Zwiebeln wird dann etwa 15 cm tief eingepflanzt.

Dazu hebt man ein Loch in der entsprechenden Größe aus, gibt zur Drainage groben Kies hinein, darauf Erde und legt die Zwiebeln mit ausgebreiteten Wurzeln hinein. Mit Erde auffüllen, leicht andrücken und angießen. In der folgenden Zeit feucht halten bis Blätter erscheinen. Nicht zu nass, sonst sterben die Zwiebel ab!

Tipp: Wenn die Zwiebeln jeweils im Abstand von etwa acht Tagen gepflanzt werden, kann man fast den ganzen Sommer über die Schönheit der Blüten genießen.

Video: Lilien im Garten

Pflege der Lilien

Der Boden um die Lilien darf nicht austrocknen, besonders nicht während der Wachstumszeit und bei Trockenperioden. Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, kann man Mulchmaterial um die Pflanze ausbringen oder niedere einjährige Sommerblumen unterpflanzen. Lilien mit weichem Stängel oder wenn sie höher als 80 cm werden, brauchen eine Stütze, damit sie nicht abknicken. Gedüngt wird die Pflanze im Frühjahr mit Kompost oder Volldünger.

Welke Blüten regelmäßig ausbrechen, damit sich keine Samen bilden und der Pflanze dadurch Kraft rauben. Nach der Blüte ziehen die Blätter und Stängel bei einigen Arten ein, ansonsten werden die welken Blätter im Herbst etwa 5 cm über dem Boden abgeschnitten. Die Madonnenlilie zieht zwar nach der Blüte ein, bildet jedoch ab September wintergrüne Blattschöpfe. Eine Abdeckung mit Reisig als Frostschutz ist empfehlenswert.

Lilien sind als Schnittblumen bestens geeignet. Allerdings sollte man nur alle zwei Jahre von der gleichen Pflanze Blumen schneiden, da sie sonst zu stark geschwächt wird. Man schneidet sie, wenn sich die Blüten halb geöffnet haben. Am besten frühmorgens, solange die Stängel noch voll Feuchtigkeit sind. Mit einer scharfen Schere wird der Stiel höchstens zur Hälfte abgeschnitten.

Pflegetipps in Kürze:

  • Während der Wachstumszeit und in Trockenperioden Boden feucht halten. Keine Staunässe
  • Ideal ist mulchen oder eine Unterpflanzung mit niederen, einjährigen Sommerblumen.
  • In Etappen gepflanzt, hat man fast den ganzen Sommer blühende Lilien.
  • Hohe Pflanzen und solche mit weichen Stängeln abstützen.
  • Im Frühjahr mit Kompost oder Volldünger düngen.
  • Welke Blüten regelmäßig ausbrechen.
  • Wenn Blätter und Stängel nach der Blüte nicht einziehen, werden sie im Herbst abgeschnitten.
Lilien sind als Schnittblumen bestens geeignet. Allerdings sollte man nur alle zwei Jahre von der gleichen Pflanze Blumen schneiden, da sie sonst zu stark geschwächt wird.

Lilien sind als Schnittblumen bestens geeignet. Allerdings sollte man nur alle zwei Jahre von der gleichen Pflanze Blumen schneiden, da sie sonst zu stark geschwächt wird.(#04)

Lilien: Vermehrung

Die einfachste und gebräuchlichste Art der Vermehrung ist durch die Lilienzwiebel. Wenn die Stängel im Spätsommer abgestorben sind, hebt man die Zwiebel vorsichtig mit einer Grabgabel heraus. Die Zwiebel sollte kräftig und gesund sein. Alle Schuppen, die sich dabei von der Zwiebel lösen, können zur Vermehrung verwendet werden.

Will man die Hauptzwiebel wieder einsetzen, wird nur etwa ein Drittel der Schuppen abgenommen. Die Schuppen in Töpfe setzten und bei 10-12 Grad hell aufstellen, bis sie kleine Wurzeln haben. Dann kommen sie ins Beet. Noch einfacher ist es, die Lilienpflanze einfach an ihrem Platz zu lassen, dann treiben mit den Jahren die Tochterzwiebel von selbst aus.

Einige Lilien, wie etwa die Feuer- und Tigerlilie, bilden in den Blattachseln kleine Brutzwiebel. Diese werden zur Blütezeit abgenommen und eingepflanzt.

Eine Vermehrung bei Lilien durch Samen ist umständlich und dauert lange. Ein Jahr nach der Aussaat haben sich kleine Zwiebel gebildet, die man in das Gartenbeet setzt. Dann kann es 1-2 Jahre dauern, bis Blüten erscheinen.

Als typische Bauerngartenpflanzen kommen Lilien im Staudenbeet bestens zur Wirkung.

Als typische Bauerngartenpflanzen kommen Lilien im Staudenbeet bestens zur Wirkung.(#05)

Lilien: Verwendung und ideale Kombinationen

Als typische Bauerngartenpflanzen kommen Lilien im Staudenbeet bestens zur Wirkung. Ideale Nachbarn sind Rosen, Storchschnabel, Katzenminze, Schleier- und Eisenkraut sowie Stauden in dezenten Farben. Doch auch als Gruppe in Töpfen zeigen diese attraktiven Pflanzen ihre Präsenz.

Lilien: Aussehen und Arten

Lilien sind ausdauernde, meist winterharte Zierpflanzen, die je nach Art bis zu zwei Meter hoch werden können. Die Blätter bilden sich im unteren Bereich des Stängels, dieser wächst weiter nach oben, wo sich dann die Blüten einzeln oder zu mehreren entfalten.

Je nach Form der Blütenhüllblätter werden sie eingeteilt in:

  • Trompetenlilien:

    Sie haben große Blüten mit verschieden großen Trichtern und mehr nach oben stehenden Blüten.

  • Türkenbundlilien:

    Sie haben kleinere, hängende Blüten von etwa 3 cm, die Blütenhüllblätter biegen sich an der Spitze nach hinten. Als Wildpflanze sind sie gefährdet und stehen unter Naturschutz.

Durch die Verbreitung der unterschiedlichen Lilienarten reicht die Blütezeit von Mai bis September mit Blüten in allen Farben, außer in Blau.

Durch die Verbreitung der unterschiedlichen Lilienarten reicht die Blütezeit von Mai bis September mit Blüten in allen Farben, außer in Blau.

Durch die Verbreitung der unterschiedlichen Lilienarten reicht die Blütezeit von Mai bis September mit Blüten in allen Farben, außer in Blau.(#06)

Einige bekannte Lilien für den Gartenbereich:

  • Madonnenlilie:

    (Lilium candidum)
    Höhe bis zu 150 cm, blüht reinweiß von Juni-Juli, intensiv duftende Trichterblüten. Sonniger Standort mit gut durchlässigem Boden.

  • Echte Feuerlilie:

    (Lilium bulbiferum)
    Höhe bis zu 100 cm, schalenförmige, flammendrote Blüten. Sonniger Standort mit gut durchlässigem Boden. Eine Kreuzung ist die Doldenlilie (Lilium dauricum) mit orange bis scharlachroten Blüten. Höhe bis zu 100 cm, Blütezeit von Juni-Juli. Beide wirken zwischen weißblühenden Stauden besonders schön.

  • Türkenbundlilie:

    (Lilium martagon)
    Höhe bis zu 150 cm, Blütezeit von Juni-Juli. Charakteristisch sind die nach hinten gebogenen Spitzen der Blütenhüllblätter. Rosa- purpurfarbene turbanähnliche Blüten. Bevorzugt lichten Schatten und feuchten Boden. Ideal auch am Teichrand. Besonders robust, kann sehr alt werden. Es gibt davon verschiedene Hybrid-Züchtungen wie die Chinesische Berglilie

  • Asiatische Lilie:

    gefüllte Hybridzüchtung in Rosa, Höhe 80-90 cm, Blütezeit Juni-August. Sonniger Standort mit durchlässigem Boden. Die Sorte Mapira hat ungefüllte Blüten in fast schwarzer Farbe.

Krankheiten und Schädlinge

Neben Mehltau, Grauschimmel und der Lilienmosaikkranheit sind es vor allem Blattläuse, Lilienälchen und Schnecken, die den Lilienpflanzen zusetzen. Vorbeugend gegen die Krankheiten sollte man die Lilien nicht zu dicht pflanzen. Zur Stärkung können biologische Spritzmittel verwendet werden. Die Lilienmosaikkrankheit, eine Viruserkrankung, ist unheilbar. Daher muss man die Pflanzen vernichten, um eine Ausbreitung zu verhindern. Die roten Lilienhähnchen können regelmäßig abgesammelt werden.


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