Sicherlich bietet auch ein robustes Planschbecken ein wenig Abkühlung, wenn die Temperaturen wieder sommerliche Höchstwerte erreichen. Doch ein eigener Pool in passender Größe ist die bessere Wahl und muss kein Traum bleiben.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Der eigene Pool im Garten: Vorüberlegungen und Planungshilfen
Der eigene Pool im Garten ist mehr als nur ein Schwimmbecken, in dem sich die sommerlichen Temperaturen gut aushalten lassen. Vielmehr ist er eine Möglichkeit, um das Urlaubsfeeling zu verlängern und sich nach dem Winter draußen zu entspannen. Wer am Wochenende gemütlich am Swimmingpool liegen und jeden Stress abfallen lassen kann, fühlt sich auch daheim wie im Urlaubsparadies, tankt Kraft und kann sich sogar sportlich betätigen. Doch bevor es mit dem Ausheben der Baugrube für den Pool und dem Aussuchen hochwertiger Poolfolien in verschiedenen Formen losgehen kann, sind einige Vorüberlegungen nötig. Die Fragen drehen sich dabei nicht nur darum, ob das Schwimmbecken rund, eckig oder oval werden soll und ob die Umgebung des Beckens mit Holz oder Steinen gestaltet werden soll. Vielmehr ist auch die Antwort auf die Fragen wichtig, ob der Swimmingpool überhaupt wie gewünscht gebaut werden darf und welcher Standort ideal ist.
Braucht ein Swimmingpool eine Baugenehmigung?
Zählt ein Pool zu den baulichen Anlagen und wenn ja, braucht ein Grundstückseigentümer dann eine Baugenehmigung? Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten, denn maßgeblich ist die Größe des Beckens.
Grundsätzlich gilt, dass ein Becken mit einem Volumen von weniger als 100 Kubikmetern genehmigungsfrei gebaut werden darf. Doch die Bundesländer unterscheiden sich in ihren Regelungen, daher tun Eigentümer gut daran, sich beim zuständigen Bauamt rechtzeitig zu informieren. Dabei kann auch geklärt werden, wie groß der Abstand zum Nachbargrundstück sein muss und welche Sonderregelungen in Bezug auf Denkmal- und Naturschutz einzuhalten sind.
Ebenfalls wichtig: Der Swimmingpool sollte in die bestehende Gebäudeversicherung mit aufgenommen werden. So lassen sich Schäden, die durch Sturm, Hagel oder Feuer entstanden sind, über die Versicherung zahlen. Auch hierzu ist es empfehlenswert, sich individuell beraten zu lassen. Meist sind Schwimmbecken nur dann versicherbar, wenn sie wenigstes zur Hälfte im Erdreich eingegraben sind.
Frei aufgestellte Becken hingegen gelten nicht als „mit dem Erdreich fest verbunden“ und werden daher meist nicht versichert. Eventuell muss eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden. Genaueres weiß der persönliche Versicherungsprofi.
Wo soll der Swimmingpool im Garten stehen?
Ideal ist ein Standort, an dem der Swimmingpool nach Süden ausgerichtet wird. Damit trifft so viel Sonnenlicht wie möglich auf das Wasser, das sich daraufhin erwärmt und weniger Heizenergie benötigt. Es ist zudem sinnvoll, einen Standort zu wählen, in dessen Nähe sich Strom- und Wasserleitungen befinden.
Damit sparen sich Pool-Bauherren hohe Kosten für das Verlegen der entsprechenden Leitungen. Des Weiteren sollten sich keine Bäume in unmittelbarer Umgebung befinden oder der Pool gar unter einem Baum aufgestellt werden. Dies würde das ständige Keschern des herabgefallenen Laubes nötig werden lassen.
Das passende Becken in Form und Größe wählen
Soll das Schwimmbecken oval oder rund sein? Quadratisch oder rechteckig? Und soll es nur der Abkühlung beim Stehen oder Sitzen im Wasser dienen oder sollte es auch das Schwimmen erlauben? Gerade in Bezug auf die Größe gibt es viele Ansatzpunkte. Zum einen hat ein größeres Becken natürlich Vorteile, wenn es um das Schwimmen geht. Doch der Preis für Pools mit 20 Metern Länge ist nicht für jedermann leistbar! Bei einem kleineren Becken hilft gegebenenfalls die Gegenstromanlage, die das Schwimmen auf kleinerer Fläche und unter Einstellbarkeit des Wasserwiderstands ermöglicht. Vielleicht soll auch im Winter ein Sprung ins Wasser möglich sein, was wiederum eine höhere Heizleistung der Poolheizung erfordern würde. Im Rahmen der Planung sollte daher festgelegt werden, worauf es ankommt, was persönlich gewünscht wird und welcher Preis die absolute Obergrenze sein muss.
Die verschiedenen Poolsysteme
Das Schwimmbecken im Garten kann einem der folgenden Poolsysteme entsprechen:
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Luftbefüllte Pools:
Diese Poolarten erinnern an große Planschbecken: Bei den runden, eckigen oder ovalen Modellen müssen die Seiten in Form mehrerer Ringe oder Luftkammern aufgeblasen werden. Danach mit Wasser befüllen und schon ist das Schwimmbecken fertig. Diese Modelle erfreuen sich großer Beliebtheit, sind sie doch in verschiedenen Größen und Preisklassen erhältlich. Sie sind sogar mit Längen von mehr als fünf Metern erhältlich! Allerdings müssen die Becken ganz gerade stehen, dürfen nicht in Kontakt mit spitzen Gegenständen kommen und altern aufgrund der UV-Strahlung relativ rasch.
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Frame-Pools:
Auch sie überzeugen durch ihre Vorteile: Sie sind preisgünstig, stabiler als die vorgenannte Poolvariante und in teils stattlicher Größe erhältlich. Frame-Pools bestehen aus einem Metallrahmen und einer Kunststofffolie, die Becken stehen sicher, da sie von den Seiten mit Metallstützen fixiert werden. Die Becken sind in einer Größe von bis zu zehn Metern und 130 cm Tiefe erhältlich.
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Stahlwandpools:
Solche Becken bleiben auch im Winter aufgebaut. Sie bestehen aus einer verzinkten Stahlwand, die mit einer robusten Schwimmbeckenfolie ausgekleidet wird. Diese Pools können teilweise oder komplett in die Erde eingelassen werden.
Ein fester Rasen ist als Untergrund für kleine Becken wichtig, größere Modelle hingegen benötigen ein Betonfundament. Die Becken sind eckig, rund oder oval, teilweise versprechen die Hersteller Lebenszyklen von 30 Jahren oder länger. Große und hochwertige Modelle haben einen stolzen Preis, der sich im vierstelligen Bereich bewegt.
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Holzpools:
Auch sie können frei aufgestellt oder im Boden versenkt werden. Sie sind teurer als vergleichbare Modelle aus Kunststoff oder Metall, dafür aber „wärmer“ in Bezug auf ihre Optik, außerdem passen sie sich gut in die Umgebung ein.
Der Wartungsaufwand ist jedoch höher, zumal die Becken vor dem Winter nicht zerlegt werden können. Im Gegenzug haben Holzpools aber auch viele Vorteile, denn sie passen sich harmonisch in den Garten ein und wirken sehr natürlich.
Der Vollständigkeit halber müssen auch Planschbecken und Schwimmteiche an dieser Stelle genannt werden. Wichtig ist bei allen Varianten, in denen Wasser steht, dass an die kleinen und großen Gartenbewohner gedacht wird: Ausstiegshilfen retten Tierleben! Eine kleine Holzleiter oder ein auf dem Naturbecken schwimmendes Holzstück rettet hineingefallene Tiere vor dem Tod durch Ertrinken.
Die passende Größe des Pools
Der Pool soll nicht nur der Abkühlung, sondern auch der sportlichen Betätigung dienen? Dann muss er wenigstens 2,5 x 5,0 Meter sein. Besser sind sechs Meter, allerdings bedeutet jeder Zentimeter mehr einen deutlich höheren Preis. Die Wassertiefe sollte wenigstens 1,2 m Meter betragen, damit die Knie beim Schwimmen nicht auf den Boden stoßen. Ein kleines Becken verlangt das entsprechende Zubehör in Form einer Gegenstromanlage oder eines Schwimmgürtels.
Letzterer wird außerhalb des Beckens an einen Baum oder einen anderen festen Gegenstand gebunden und erlaubt das Schwimmen auf der Stelle. Ob der Pool am Ende eckig oder rund, oval oder in Form einer Acht gestaltet sein soll, entscheidet jeder künftige Poolbesitzer selbst. Maßgeblich für die Wahl der Form ist die übrige Gartengestaltung, an die sich das Schwimmbecken anpassen sollte.
Checkliste: Planung weiterer wichtiger Pool-Aspekte
Mit der folgenden Checkliste wird bei der Planung des eigenen Swimmingpools im Garten garantiert nichts vergessen. Zudem ein Tipp: Schon bei den ersten Überlegungen sollte bedacht werden, ob das Becken auch im Winter genutzt werden soll, entsprechend muss in eine Poolheizung als wichtiges Zubehör investiert werden.
Außerdem ist die Frage wichtig: Wie lässt sich der Bereich um den Pool individuell gestalten?
Hier nun die wichtigsten Punkte zur Pool-Planung:
- optimale Bodenvorbereitung durch Gießen einer Bodenplatte oder durch Ebnen und Befestigen des Naturbodens
- bei Verzicht auf Bodenplatten: Nutzung von Poolunterlagen und Bodenschutzmatten
- Wahl einer leistungsfähigen Pumpe
- Beachtung der Keimfreiheit – Nutzung von Chlor zur Desinfektion
- Erwärmen des Wassers über Solarheizung oder andere Art der Poolheizung
- Vorhandensein des nötigen Zubehörs: Leiter, Abdeckplane, Kescher, Poolsauger etc.
- Wahl entsprechender Pflanzen bei Gestaltung im mediterranen oder skandinavischen Stil
- Gestaltung des Poolumfelds mit Liegebereich, Hängematte o. ä.
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Sehr gut auf den Punkt gebracht! Wir haben uns vor 3 Jahren dazu entschieden, unseren Garten mit einem Edelstahlpool zu verschönern und es war die beste Entscheidung.